bAV: Vom Sorgenkind zum Musterschüler

Seit 2002 gibt es den Rechtsanspruch auf betriebliche Altersvorsorge (bAV). Doch viele überarbeitete HR-Abteilungen scheuen das überbürokratisierte Thema. Penzilla verspricht Abhilfe für Firmen – und Beschäftige.

Das Problem

Seit mehr als 20 Jahren gibt es in Deutschland den Rechtsanspruch auf betriebliche Altersvorsorge. Am häufigsten entscheiden sich Arbeitnehmer für das Modell Direktversicherung. Doch die zunehmend entkernten Personalabteilungen in vielen Unternehmen ächzen unter den Vorschriften. „Gerade die bAV ist kein einzelnes Produkt, sondern ein Flickenteppich aus Sozialversicherungs-, Steuer- und Arbeitsrecht. Diese Verknüpfung macht sie komplex und schwer zu durchdringen, zumal sich die rechtlichen Rahmenbedingungen laufend verändern“, sagt Vorsorgeexperte Christoph Leser, Geschäftsführer der Penzilla GmbH aus München. Hinzu kommt: Analoge und fragmentierte Prozesse erschweren die Arbeit der HR-Abteilungen als Schnittstelle zwischen Beschäftigten, Versorgungsträgern und Lohnbuchhaltung –  Excel-Tabellen, E-Mail-Schleifen und Papierakten. Sonderfälle wie Elternzeit oder Scheidung erhöhen den Aufwand zusätzlich. Leser: „Die Unterlagen wandern über mehrere Stationen, und am Ende muss HR Daten händisch weitergeben und archivieren.“
 

Die Lösung

Penzilla, 2021 gegründet, will „betriebliche Vorsorge von Grund auf neu denken: einfach, digital, sicher – und als echten Hebel für Recruiting und Mitarbeiterbindung“. Die Plattform verbindet sich in Minuten mit HR- und Lohnbuchhaltungssystemen, synchronisiert die Daten und übernimmt sämtliche administrativen Tätigkeiten – von der Vertragsprüfung über Anpassungen bis hin zur automatisierten Datenweitergabe in die Lohnbuchhaltung. HR-Abteilungen sparen dadurch nach Penzilla-Angaben bis zu 40 Prozent Kosten und reduzieren Haftungsrisiken. Die Beschäftigten profitieren durch einen eigenen Zugang und einen KI-basierten Assistenten, über den sie ihre Versorgung einsehen, Fragen klären und direkt Beratung in Anspruch nehmen können. Leser: „So entsteht volle Transparenz.“
 

Die Anwendung

Die Software lässt sich in rund 50 der gängigsten HR-Systeme integrieren – darunter SAP, Personio, rexx systems und HRworks – und verfügt über Schnittstellen zu den Lohnbuchhaltungssystemen von DATEV und SAP. bAV-relevante Personaldaten werden automatisch synchronisiert. Für die Übernahme und Integration einer bestehenden bAV-Landschaft benötigt Penzilla in etwa vier Stunden Zeit. Das Fintech arbeitet mit einem SaaS-Modell, das sich nach Unternehmensgröße, Modulumfang und der Komplexität der bestehenden betrieblichen Vorsorge richtet. Einstiegsoption ist ein kostenfreies Basispaket, mit dem Geschäftskunden sofort starten können. Die Variante „Businesss“ kostet pro Mitarbeiter mit bAV 4,90 Euro im Monat sowie eine einmalige Einrichtungsgebühr in Höhe von 3.000 Euro. Bei der Variante „Professional“ können bis zu 1.000 Mitarbeiter mit bAV hinterlegt werden – zum Preis von monatlich 6,50 Euro pro Person plus einmalig 10.000 Euro. Circula, ein Fintech für Mitarbeiterausgaben aller Art, nutzt Penzilla seit Jahresbeginn. Circula-CEO Nikolai Skatchkov: „Die Software ist selbsterklärend. Besonders überzeugt hat uns die DATEV-Schnittstelle, über die alle relevanten Lohndaten automatisch ins Abrechnungssystem übertragen werden.“ 
 


Quelle: Magazin "Creditreform"
Text: Florian Flicke