Creditreform Magazin

Endlich geschafft

Dank guter Planung konnte der CrefoCampus pünktlich bezogen werden. Künftig bündeln Verband und Creditreform Gesellschaften dort ihre Kräfte und heben Synergien.

Es war schon 21:16 Uhr, als am 20. November 2020, im CrefoCampus zum ersten Mal das Telefon klingelte. In diesem Moment wussten Alexandra Ennenbach und Ulrike Gelbhardt: Die technische Telefonanbindung hat geklappt, eine der letzten Hürden für den Umzug der Creditreform-Gruppe in das neue Bürogebäude am Neusser Hammfelddamm war genommen. Auch der übrige IT-Umzug wurde im Lauf des vorletzten Novemberwochenendes geschafft. Danach konnten sich alle sicher sein: Was noch folgte, wären allenfalls Kleinigkeiten.

Dreieinhalb Jahre zuvor hatte Alexandra Ennenbach, verantwortlich für Hausverwaltung, Einkauf und Fuhrpark beim Verband der Vereine Creditreform, die Projektleitung und somit den Auftrag erhalten: „Wir beziehen voraussichtlich Ende 2020 ein neues Gebäude. Bitte planen Sie den Innenausbau und organisieren Sie den Umzug.“

Schnell war klar, dass sie das nicht alleine stemmen kann. Ennenbach holte Ulrike Gelbhardt, Vorstandsassistentin bei der Creditreform AG als Co-Projektleiterin mit ins Boot. Beide kannten sich bereits von gemeinsamen Projekten zur Veranstaltungsplanung. In den folgenden Monaten kamen weitere Teammitglieder vom Verband dazu: Judith Pütz (Assistenz Geschäftsführung), Andreas Hauptvogel (Abteilungsleiter Support & Solution), Nils-Henrik Kühne (Abteilungsleiter Project Management Office) und Manfred Kipshoven (ehem. Ecofis-Bereichsleiter a.D.) komplettierten das CrefoCampus-Planungsteam.

Für den Bauherren der Immobilie, die Hamburger Quantum AG, war es eine Besonderheit, dass ein Mieter eine solche Aufgabe in Eigenregie abwickelt. „Normalerweise erledigt das ein Planungsunternehmen“, bekam das Team gleich zu Beginn zu hören. Da ahnten sie, dass ihr Projekt möglicherweise mehr Herausforderungen bieten würde, als zunächst zu erkennen waren.

Die erste Hürde zeigte sich sehr bald – beim Blick auf den vorgegebenen Gebäudegrundriss. Wie gelingt es, alle Gesellschaften und Abteilungen über die Fläche zu verteilen? Wo doch Sicherheitszonen eingehalten werden müssen und viele Kolleginnen und Kollegen bereits Wünsche angemeldet hatten. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. „Irgendwann, nach einigen Puzzle-Aufgaben, mussten wir entscheiden“, sagt Ennenbach. „Auch wenn wir am Ende vielleicht nur 95 Prozent aller Wünsche erfüllen konnten.“

Ein Wort haben sie in der Kommunikation mit der Belegschaft sehr schnell aus dem Vokabular gestrichen: Großraumbüro. „Viele Kolleginnen und Kollegen hatten Sorge, dass sie im Neubau dicht an dicht in riesigen, lauten Räumen arbeiten würden“, sagt Gelbhardt. In den drei Gebäuden am bisherigen Standort hatte es ganz überwiegend kleine Büros mit nicht mehr als vier Personen gegeben. Mit dem CrefoCampus möchte Creditreform jedoch moderne Formen des (agilen) Arbeitens verwirklichen. Dazu gehören neue, offene Raumkonzepte mit unterschiedlich gestalteten Arbeitsplätzen. Sie ermöglichen mehr Kommunikation und Kreativität. Dennoch: Immerhin knapp ein Drittel der Fläche im Neubau ist Büros mit höchstens vier Arbeitsplätzen vorbehalten.

Bau und Umzug in Corona-Zeiten liefern auch Stoff für besondere Anekdoten. Ennenbach und Gelbhardt fällt vor allem die Sache mit den Bodenfliesen in der Empfangshalle ein. Die Steinplatten stammen aus Italien, konnten dort wegen des Lockdowns im Frühjahr aber nicht zugeschnitten und geliefert werden. Der Zeitplan geriet in Gefahr. Also wurde das Material zunächst nach Polen transportiert und dort verarbeitet, ehe es am Hammfelddamm doch noch fristgerecht verlegt werden konnte.

Das Jahr 2020 war für die Creditreform Gruppe in Neuss ein wirkliches Umzugsjahr. Denn auch die zuletzt stark gewachsene Creditreform Rating AG hat bereits im Sommer 2020 neue Räume am Europadamm, ebenfalls im Neusser Hammfeld, bezogen. Das Rechenzentrum der Creditreform Gruppe wurde noch zwei Monate vor dem großen Umzug nach Hilden verlegt und hat somit als Einziges den Neusser Standort verlassen.

Nach mehr als drei Jahren Projektarbeit bleibt für Alexandra Ennenbach und Ulrike Gelbhardt nur eine Frage: „Was machen wir, wenn alle Kisten ausgepackt und sämtliche noch offenen kleinen Mängel und Ausbesserungen beseitigt sind? Aber das wird noch etwas Zeit im Jahr 2021 beanspruchen und die Teamarbeit mit allen Beteiligten geht bis dahin auf jeden Fall weiter. Außerdem muss die Einweihungsparty nach Corona nachgeholt werden, spätestens dann werden wir unsere Zusammenarbeit in Sachen Veranstaltungsplanung fortführen.“


CrefoCampus in Zahlen

  • 24  Monate Bauzeit
  • 60  Millionen Euro Investitionsvolumen
  • 13.286 m² Bürofläche
  • 973 m² Lagerfläche
  • 650 Arbeitsplätze
  • 450 Parkplätze
  • 16 E-Ladestationen
  • 2 Duschen im Keller
  • 22 Kaffeeautomaten
  • 1.035 m³  Umzugsvolumen



Quelle: Magazin "Creditreform"
Text: Stefan Weber