Deutschland verliert sein Know-how
Die Zahlen täuschen: Zwar steigen die Insolvenzen langsamer, doch hinter der Statistik verbirgt sich ein gefährlicher Trend. Im "Gute Geschäfte"-Podcast taucht Patrik-Ludwig Hantzsch tief ein in die neue Insolvenzstudie. Der Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung warnt: Es trifft die falschen Unternehmen. Der Maschinenraum der deutschen Wirtschaft bricht weg – mit gravierenden Folgen.
Lesen statt hören: Die Podcast-Folge #35 zum Nachlesen
Tanja Könemann
Ist das die Nachricht, auf die viele von uns gewartet haben? Immerhin verlangsamt sich der Anstieg bei den Unternehmensinsolvenzen. Die Frage ist jetzt, können wir deshalb schon sagen, die Insolvenzwelle ist vorbei?
Jingle
Gute Geschäfte. Businesswissen in 10 Minuten. Der Creditreform-Podcast.
Tanja Könemann
Welche Branchen sind noch immer besonders gefährdet und wie ist das Ganze einzuordnen mit den Unternehmensschließungen, also mit Unternehmen, die auch freiwillig aus dem Markt ausscheiden? Darüber spreche ich heute mit Patrik-Ludwig Hantzsch, dem Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung. Wir führen hier heute ein exklusives Hintergrundgespräch. Herzlich willkommen, also zu Gute Geschäfte.
Patrik-Ludwig Hantzsch
Hallo Tanja.
Tanja Könemann
Zunächst haben wir beide einen Hinweis an unsere Hörerinnen und Hörer, nämlich eine Vorwarnung, dass es ein bisschen länger wird als das Gute -Geschäfte -Businesswissen in 10 Minuten. Ludwig, wir haben uns vorgenommen, ins Detail zu gehen. Du hast uns Zahlen mitgebracht und auch eine Analyse. Was habt ihr rausgefunden?
Patrik-Ludwig Hantzsch
Ja, Tanja, also du hast es ja wunderbar anmoderiert. Ist das jetzt das Licht am Ende des Tunnels und man muss sagen, jein. Also wir sind ja im ersten Halbjahr 2025. Und wir gucken den Vorjahreszeitraum. Und das, was wir erstmal als Zahlen mitgebracht haben, ist, dass wir eine Steigerung haben um 7,1 Prozent auf 64 .300 Fälle. Unternehmensinsolvenzen wohlgemerkt. Und jetzt könnte man sagen, das ist im Vergleich zu der Steigerung 2023 auf 2024 gar nicht so viel. Da hatten wir nämlich 24 Prozent. Also das ist schon ein deutlicher Rückgang. Zunächst einmal. Ob das jetzt wirklich... Ob das jetzt wirklich Licht am Ende des Tunnels ist, das wird erstmal die Zeit zeigen. Aber wir haben erstmal einen moderaten Rückgang. Das ist das, was wir festgestellt haben.
Tanja Könemann
Und was meinst du oder was habt ihr rausgefunden, in welchen Branchen ist es immer noch schwierig? Wo gibt es besonders viele Insolvenzen?
Patrik-Ludwig Hantzsch
Ja, und da kommen wir im Grunde genommen zum Kern der ganzen Geschichte. Jetzt könnte man sagen, der Anstieg der Insolvenzzahlen, der ist gar nicht mehr so schlimm. Wunderbar. Aber wir müssen ja gucken, wen trifft das eigentlich? Also erstmal ist es nur eine Verlangsamung. Es ist kein Rückgang. Ganz wichtig. Das heißt, wir haben immer noch ziemliche Verwerfungen. Die Insolvenzen zeigen uns einfach, die Unternehmenslandschaft ist immer noch nicht konsolidiert. Wir haben immer noch wirtschaftliche Verwerfungen, eine Rezession und so weiter. Und wenn wir jetzt schauen, wen trifft das denn genau? Wir haben ja vier Hauptwirtschaftsbereiche, Handel, Dienstleistungen, das Bauwesen und das verarbeitende Gewerbe, also die Industrie. Und für die Brutto-Wertschöpfung unseres Landes, also volkswirtschaftlich gesehen, sind vor allem die Industrie. Ganz besonders wichtig und natürlich auch das Baugewerbe, denn die müssen die Zukunftsaufgaben bewältigen und, und, und. Und hier sehen wir, dass besonders diese Branchen gerade mehr auch schon im vergangenen Jahr im Feuer stehen und immer weiter im Feuer stehen. Das heißt, nicht in absoluten Zahlen, aber der relative Zuwachs bei diesen Branchen ist besonders hoch. Und das ist so ein bisschen, wie wir sagen, ein Erodieren des Maschinenraums Deutschlands. Wenn man so will, das, was uns Wohlstand bringt und das, was uns letztlich auch... Ja, Brutto-Wertschöpfung bringt.
Tanja Könemann
Aber was genau bedeutet das denn? Also du sagst, das sind ganz wichtige, besondere Branchen, die hier ja quasi im Kreuzfeuer stehen. Kannst du uns mal die volkswirtschaftliche Bedeutung davon ausführen? Was bedeutet das für Deutschland? Ja, ganz kurz und knapp.
Patrik-Ludwig Hantzsch
Fangen wir mal bei der Industrie an. Industrie, wir sind unter den hochentwickelten Volkswirtschaften in Westeuropa diejenige, die den höchsten Anteil an der Brutto -Wertschöpfung beim Thema Industrie, hat. Allein 20 Prozent entfallen darauf. Dazu kommen noch Dienstleistungen für das verarbeitende Gewerbe, da sind wir noch bei 20 Prozent. Das heißt, wir sind mehr als jede andere Volkswirtschaft, mehr als Frankreich, mehr als Spanien, mehr als Italien, sind wir von der Industrie abhängig. Das ist wichtig zu wissen, denn das ist unser Wohlstandsmodell. Damit haben wir in den vergangenen Jahren Wohlstand erwirtschaftet, Geld verdient und haben unsere Volkswirtschaft nach vorne gebracht. Das andere ist der Bau. Und der Bau ist tatsächlich etwas, was nicht nur da ist, wo man sagt, ja gut, da wird Umsatz gemacht und so weiter, sondern da sind Zukunftsaufgaben mit verknüpft. Also konkret heißt das, die Bauwirtschaft soll bauen, Wohnraum schaffen, sie soll die energetische Wende schaffen. Wir wollen mit neuen Gebäuden die Klimaneutralität erreichen und, und, und. Also da werden unheimlich viele Anforderungen an diese Branche gestellt. Und wenn die Unternehmen Substanz verlieren, dann wird es auch immer schwieriger, solche Zukunftsaufgaben überhaupt erreichen zu können. Und bei der Industrie natürlich genau das Gleiche.
Tanja Könemann
Also ich glaube, das ist ein sehr wichtiger Punkt. Ich muss gerade beim Thema Industrie nochmal nachhaken. Wir sprechen ja auch hier im Podcast häufiger über Deindustrialisierung. Ist es nicht normal, dass uns dann ja auf dem Weg Unternehmen abhandenkommen?
Patrik-Ludwig Hantzsch
Auf jeden Fall. Also Insolvenzen und auch Schließungen, die gehören komplett zu einer Marktwirtschaft dazu. Das ist ganz wichtig. Das ist kein Teufelszeug, das man verhindern muss, sondern die gehören dazu. Bei uns ist es allerdings so, wir haben über die letzten Jahre gesehen, dass uns mehr Unternehmen aus diesen Bereichen abhandengekommen, und das bringt einen ganz schlimmen Ansatz mit sich, weil Unternehmen verschwinden, die Know-how gebündelt haben, das wir für die Zukunft brauchen. Das heißt, uns geht mit den Leuten, die dort aus den Unternehmen verschwinden, neben den Unternehmen selbst, geht uns einfach Know-how und Fertigungskompetenz verloren. Und die kann man nicht einfach so wieder aufbauen. Im Bau ist das genau das Gleiche. Im Bau ist es so, die neue Bundesregierung hat angekündigt, wir brauchen Baubooster. Es soll gebaut werden wie noch nie in den letzten Jahren. Das nutzt aber nichts, wenn niemand da ist, um das umzusetzen. Das heißt, es fehlt an Fachkräften und es fehlt auch an Unternehmen. Das sehen wir auch bei den Schließungen, dass uns da viele Unternehmen abhandengekommen sind, die wir eigentlich für diese Aufgaben brauchen.
Tanja Könemann
Wir haben jetzt zwei Aspekte, die ich gerne beide nacheinander aufgreifen möchte, und zwar zum einen das Thema Schließungen. Wie hängt das zusammen mit den Insolvenzen? Die Insolvenzen machen ja nur 10 Prozent der Schließungen aus.
Patrik-Ludwig Hantzsch
Ja, also beides beschreibt im Grunde genommen den Marktaustritt. Das eine über den Weg der Insolvenz, das ist ein gesetzliches Verfahren. Aber das Unternehmen hinaus müssen, die überschuldet sind oder die zahlungsunfähig sind oder drohen zahlungsunfähig in manchen Fällen. Und rein zahlenmäßig den weitaus größeren Teil machen eben diese Schließungen aus. Die gehen dann freiwillig aus dem Markt, die sind nicht mehr rentabel, die finden keinen Nachfolger, müssen aber nicht über ein Insolvenzverfahren raus, sondern die machen den Laden zu, die schließen ab, die bezahlen die Mitarbeiter, wenn ein paar da sind, bezahlen die Rechnung und dann sind die aus dem Markt draußen. Und diese Zahl ist weitaus höher. Wir hatten gemessen zusammen mit dem ZDW, also dem Leibniz -Institut, für europäische Wirtschaftsforschung aus Mannheim, für das Jahr 2024, hatten wir 196 .100 Unternehmen, die aus dem Markt ausgetreten sind im Vergleich zum Vorjahr. Das ist ein Plus von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und summa summarum kann man sagen, es wird mehr geschlossen, als gegründet wird. Wir haben also einen Nettoabgang von Unternehmen aus unserer Volkswirtschaft und davon viele. Und das ist besonders dramatisch und das ähnelt so ein bisschen dem Bild bei den Insolvenzen aus dem Bereich der Technologiedienstleistungen. Das sind die High -Tech -Unternehmen und den Unternehmen, die Innovation schaffen. Und diese Unternehmen sind natürlich super wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit in der Zukunft, nicht in der Vergangenheit. Und wenn die Unternehmen erst mal weg sind, dann sind die erst mal weg.
Tanja Könemann
Es gibt ja erste Verbesserungsvorschläge zum Thema Unternehmensgründung. Aber wenn so viele Unternehmen mit ihrem Know -how und ihren Fachkräften aus dem Markt ausscheiden, was kommt denn danach?
Patrik-Ludwig Hantzsch
Wir müssen übergeordnet erst mal darüber nachdenken, was ist denn eigentlich das neue Erfolgsmodell in Deutschland? Was ist denn eigentlich das neue Erfolgsmodell in Deutschland? Ist es die alte Industrie? Ist es die Stahlproduktion, die Schwerindustrie? Sind es die Firmen und die Geschäftsmodelle, die uns über viele Jahre Wohlstand gebracht haben, jetzt aber sozusagen an ein natürliches Ende gekommen sind, weil die Rahmenbedingungen nicht mehr passen, weil wir eben nicht mehr alleine auf dem Markt zum Beispiel für Stahl sind, sondern China rückt nach, nicht nur als Absatzmarkt, sondern als Produzent. Ähnlich ist es im Automotive-Bereich. Das heißt also, bevor man wirklich konkret, konkret die Maßnahmen durchdekliniert, was total wichtig ist und was auch jetzt, wirklich jetzt gemacht werden muss, ist es umso wichtiger auch zu überlegen, wo wollen wir denn eigentlich hin? Und das kann eigentlich nur zum großen Teil der Markt beantworten, weil wir sind als Deutschland hoch innovativ. Wir haben tolle Universitäten, wir haben aber leider zu wenig Ausgründung. Wir haben einen Mittelstand, der nicht nur viel Wohlstand gebracht hat und der so einzigartig ist in Europa, sondern auch einer, der unheimlich innovativ ist. Und damit kann man sich auch ein bisschen verändern.
Tanja Könemann
Wir sprechen ja häufiger miteinander über genau diese Themen und ich nehme dich da auch als sehr innovativ und kreativ wahr. Und wenn du jetzt davon redest, bin ich mir sicher, dass du schon so ein, zwei, fünf Branchen im Kopf hast oder Bereiche, wo du uns stark siehst. Was ist denn dein Eindruck?
Patrik-Ludwig Hantzsch
Ja, stark ist eine gute Frage. Erstmal muss man gucken, wo sind wir denn stark? Und das ist natürlich immer noch die Industrie alleine schon, weil die auch eine gesellschaftliche Komponente hat. Die bestbezahltesten Arbeitsplätze. Und das ist einfach wichtig für den Moment, dass wir diese Branchen im verarbeitenden Gewerbe, auch im Bau, dass wir die unbedingt erhalten. So, das ist das eine. Und es ist ja immer von dieser Transformation die Rede, was das im Einzelnen auch immer heißt. Was ich aber als große Chance sehe und das sehen nicht nur ich so, sondern auch viele andere, die sagen, dieser KI -Boom, der ja gar kein KI -Boom ist, sondern das ist etwas, was wirklich eine Zeitenwende darstellen wird, das wird die Unternehmen zwangsläufig transformieren. Und die Frage ist, sind wir dabei als Gestalter? Können wir zum Beispiel auch Industrie damit nach vorne bringen, indem wir Prozesse schaffen, die deutlich besser sind? Können wir damit vielleicht auch den demografischen Wandel, uns fehlen ja Fachkräfte und Personal, können wir das damit ein Stück weit auch kompensieren und kommen wir in der Entwicklung einfach weiter? Und dafür braucht es ganz konkret auch Risikokapital. Wenn wir mal an die Unis gucken, da werden tolle Startups, zum Beispiel an der TUM in München, tolle Startups werden da gegründet, ausgegründet aus der Universität. Die entwickeln ein Modell und dann gehen die weg, weil die Rahmenbedingungen hier einfach nicht passen. Die müssen wir hier halten und dafür braucht es privates Kapital und dafür eben gute Rahmenbedingungen.
Tanja Könemann
Ich würde gerne nochmal zurückgehen zu einem Punkt, nämlich das Thema, dass Insolvenzen ja was ganz Normales sind im Rahmen einer Volkswirtschaft und dann aber auch eingehen auf die Auswirkungen, die Insolvenzen auf den Arbeitsmarkt haben. Da sind ja momentan auch Bewegungen, die wir uns näher angucken sollten.
Patrik-Ludwig Hantzsch
Ja, wir haben eine soziale Marktwirtschaft und wenn ein Unternehmen eben nicht mehr in den Markt passt, nicht mehr wettbewerbsfähig ist oder einfach zu teuer ist oder einfach im Markt vorbeiproduziert, dann muss das auch den Markt verlassen. Entweder es transformiert sich, es restrukturiert sich oder es muss weg. Weil da sitzen, würde man diese ganzen Unternehmen am Leben erhalten, wie es teilweise in der Corona -Pandemie passiert ist, dann haben wir Zombie -Unternehmen. Dann haben wir Unternehmen, die kommen nicht mehr aus eigener Kraft auf die Füße. Die gefährden auch Geschäftspartner, Kreditgeber, Kunden, Lieferanten, wen auch immer. Und sind ein Risiko. Und die binden Kapital und die binden wichtige Arbeitskräfte, die wir woanders brauchen. Das Problem ist, dass es gerade die Industrie trifft bei den Insolvenzen und teilweise auch relativ gesunde Unternehmen. Und die Mitarbeiter finden nicht automatisch, wie das oft suggeriert wird, sofort wieder einen Job, sondern die sind auch erstmal mit ihrer Qualifikation auf dem Markt. Und dieser Markt verändert sich gerade rasant. Das heißt, die Leute kommen nicht automatisch aus einem Unternehmen raus und können sofort wieder woanders anfangen, trotz demografischen Wandels. Sondern die sind auch erstmal auf der Straße, müssen sich entweder weiterbilden oder neu arrangieren. Und deswegen wird das Thema Arbeitslosigkeit in dieser Phase, in der unsere Volkswirtschaft ist, wird auch wieder ein Thema werden. Und das hat eine gesellschaftspolitische Komponente, die man nicht unterschätzen darf.
Tanja Könemann
Wir haben gerade darüber gesprochen, über den Appell von Unternehmenssteuersenkungen an die Politik. Wir hatten zu diesem Thema vor einiger Zeit ein Interview mit dem Wirtschaftsweisen Achim Truger, der uns gesagt hat, dass es dafür noch zu früh ist und dass ja auch gar nicht sichergestellt ist, wofür diese gestiegenen Einnahmen oder das gestiegene Budget, was dann in den Unternehmen verfügbar ist, verwendet wird. Wie kann sich denn die Politik darauf verlassen, dass die Unternehmer das dann auch investieren in Innovationen und nicht in neue Standorte im Ausland?
Patrik-Ludwig Hantzsch
Ja, ganz einfach, weil der größte Teil unserer Unternehmer hier in Deutschland verwurzelt ist. Das sind fast alles Mittelständler, 96 Prozent. Und die haben in der Regel kein Interesse, die denken in Generationen und denken nicht in kurzfristigen Profit. Und man muss die Unternehmer in diesem Fall auch mal Unternehmer sein lassen und nicht alles regulieren und alles vorschreiben. Die wollen hier produzieren, die wollen hier wirtschaften, hier Arbeitsplätze schaffen und Teil der Gesellschaft sein. Das macht man ihnen im Moment aber sehr schwer. Und es ist einfach in der Marktwirtschaft so, jeder Unternehmer hat ein eigenes Interesse daran, auch in sein Unternehmen zu investieren und nicht nur den Gewinn. Und das muss die Politik lernen, auch mal loszulassen und den Unternehmer einfach Unternehmer sein zu lassen.
Tanja Könemann
Wir haben uns hier im Podcast immer vorgenommen, ein Resümee am Ende zu ziehen. Ludwig, wenn du so in fünf Bullet Points mal sagen könntest, wie wir mit diesen neuen Informationen weitermachen können als Land und auch als Unternehmer.
Patrik-Ludwig Hantzsch
Die Insolvenzzahlen sind ein Rückblick. Die zeigen uns, was ist schiefgelaufen, beziehungsweise wo geht die Entwicklung hin. Was wir brauchen ist wirklich diese Wirtschaftswende, die die Politik angekündigt hat. Die muss wirklich jetzt gemacht werden. Da darf es nicht irgendwie Verschiebungen auf 2028 und 2030 geben. Das muss jetzt passieren. Das ist ganz wichtig. Wir brauchen mehr privates Kapital für diese Innovationsbranchen, die wirklich sagen, das lohnt sich hier in Deutschland in Unternehmen zu investieren. Das ist ganz wichtig, weil wir brauchen eben ein neues Wirtschaftswunder, ein neues Erfolgsmodell für Deutschland. Das haben wir noch nicht. Das brauchen wir. Und dann geht es in die Mühlen der Ebene. Das heißt Bürokratieabbau hatten wir noch gar nicht, aber genauso wichtig, auch wenn das ein Riesenthema ist, weil das einfach ein Riesenwettbewerbsnachteil ist zu unseren Nachbarn in Europa und vor allem in Asien und Amerika und so weiter. Und am Ende möchte ich fast noch einen Appell dazu bringen. Und zwar der letzte Punkt ist für mich, wir gucken immer, was macht die Politik richtig, was macht die Politik falsch. Was macht der Unternehmer, investiert der richtig, investiert er genug. Also es braucht Politik und es braucht Unternehmer im Zusammenspiel. Aber, und das vergisst man häufig, es ist auch die Gesellschaft. Es ist jeder Einzelne von uns, jeder Einzelne ist dazu aufgerufen, eben an diesem Aufschwung wieder mitzuarbeiten. Und sich nicht zurückzuziehen und zu sagen, die anderen richten das schon und gucken Nachrichten und schimpfen. Sondern wir müssen selbst als Arbeitnehmer eigenverantwortlich daran arbeiten, dass wir es schaffen, aus dieser Situation herauszukommen. Dann werden wir auch wieder sich erinnern. Wir werden sehen, dass wir ein stabilisierendes Insolvenzgeschehen haben und wir werden auch sehen, dass Branchen überleben, die wir für die Zukunft brauchen. Aber es müssen Gesellschaft, Unternehmer und die Politik zusammenarbeiten.
Tanja Könemann
Das klingt doch gut. Danke dir für dieses Schlusswort und für deinen Besuch hier im Podcaststudio in Düsseldorf. Und auch Ihnen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, ganz herzlichen Dank. Wir freuen uns auf Sie bei Gute Geschäfte beim nächsten Mal.
Patrik-Ludwig Hantzsch
Dankeschön. Wiederhören.
Jingle
Gute Geschäfte. Business Wissen in 10 Minuten. Der Creditreform Podcast.