Creditreform Magazin

eValueRate: Einfache Bilanzanalyse von Creditreform Rating

Creditreform Rating ermöglicht Unternehmen mit der Bilanzdatenbank eValueRate einen transparenten Blick auf Partner, Lieferanten, Konkurrenz und Kunden.

Möchte man der Finanz- und Wirtschaftskrise in Folge der Lehman-Pleite vor mehr als zehn Jahren etwas Positives abgewinnen, dann, dass durch sie das Risikobewusstsein zugenommen hat. Unternehmen stärkten in den Aufschwungsjahren danach ihre Bilanzen, bauten ihr Eigenkapital aus, verbesserten ihre Liquidität. Derart ausgestattet, befanden sie sich vor der Corona-Krise in einer soliden Position. Nach Berechnungen des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) lag die Eigenkapitalquote im Mittelstand Ende 2019 bei 39 Prozent. Die Eigenkapitalrendite betrug rund 15 Prozent.

Was stark klingt, relativiert sich beim zweiten Blick auf die Zahlen. Die 39 Prozent Eigenkapital sind ein Durchschnittswert. Tatsächlich reicht die Spanne von sehr solide finanzierten Betrieben mit mehr als 50 Prozent Eigenkapital bis hin zu solchen mit deutlich weniger als 20 Prozent. Die DSGV-Studie analysiert zudem nur die Bilanzen von Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 20 und 250 Millionen Euro. Creditreform Rating bezieht in seine Analysen auch Unternehmen mit weniger als einer Million Euro Umsatz ein und kommt auf ähnliche Werte Zuletzt hat die Corona-Krise aber große Löcher ins Zahlenwerk vieler Unternehmen gerissen, die zum Teil nur mit Hilfskrediten und anderer staatlicher Unterstützung gestopft werden konnten.

Bilanzen einfach einsehen

Über all das wird im Mittelstand allerdings wenig gesprochen. Obwohl ein Großteil der Unternehmen verpflichtet ist, seine Jahresabschlüsse zu veröffentlichen – sie sind im elektronischen Bundesanzeiger frei verfügbar – halten sich KMU und Familienunternehmen hinsichtlich ihrer finanziellen Situation in der Regel bedeckt. „Gerade im Lieferanten-Risikomanagement wollen Unternehmen aber zunehmend wissen, wie ihre Geschäftspartner aufgestellt sind“, sagt Stephan Schütrumpf, Mitglied der Geschäftsleitung der Creditreform Rating AG. Als Ergänzung zur schnellen und einfachen Creditreform Bonitätsauskunft bietet Creditreform Rating interessierten Unternehmen deshalb nun auch einen günstigen Zugang zur Bilanzdatenbank eValueRate.

Dieser erfolgt per Benutzername und Passwort über eine webbasierte Anwendung und eröffnet per Suchfunktion den Einblick in rund 15 Millionen Jahresabschlüsse von etwa einer Million Unternehmen. „Der Vorteil von eValueRate ist, dass die Nutzer mit minimalem Aufwand Bilanzen einsehen und vergleichen können“, sagt Schütrumpf. Hinzu kommt ein besonderer Service von Creditreform Rating. „Sollten wir ein gesuchtes Unternehmen nicht in der Datenbank haben, können Nutzer dessen Bilanz anfordern und wir pflegen sie nach.“

Damit können sich Mitarbeiter, etwa im Lieferanten- und Risikomanagement, stärker auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Die Recherche im Bundesanzeiger entfällt, vielmehr können sie direkt mit der Analyse in eValueRate beginnen, wo alles nach Stammdaten, Rohbilanz, Strukturbilanz und Kennzahlen vorstrukturiert ist. Ein Bilanzrating sowie eine automatische Kommentierung helfen bei der Einordnung. „Außerdem zeigt eValueRate Branchenwerte zum Vergleich mit an“, sagt Schütrumpf. In der Basisversion stehen diese Funktionen bereits für 100 Euro pro Monat mit einem definierten Nutzungskontingent zur Verfügung. Wer ein größeres Kontingent benötigt, zahlt etwas mehr. „Das verhandeln wir je nach Nutzungsintensität und Unternehmensgröße individuell“, so Schütrumpf.

Neben der Bewertung von Geschäftspartnern und Lieferanten skizziert er noch einen weiteren Nutzen von eValueRate: In Peer-Group-Vergleichen können Unternehmen ihre Finanzkennzahlen mit denen ihrer Wettbewerber vergleichen. Letztere Möglichkeit kann gerade in der Corona-Krise und der Zeit danach sehr hilfreich sein. Denn die Krise und die Rezession treffen einige Branchen sehr viel stärker als andere. Der Lockdown und die immer noch umfangreichen Hygieneregeln bedeuten etwa für die Veranstaltungsbranche, die Gastronomie oder die Tourismusbranche starke Einbußen.

Im Handel ist das Bild differenzierter. Während der Lebensmittelhandel oder Baumärkte etwa sogar ihre Umsätze steigern konnten, entwickelte sich der stationäre Textil- und Modehandel rückläufig. „Die Peer-Group-Vergleiche ermöglichen hier einen detaillierten Blick auf die verfügbaren Zahlenwerke der direkten Wettbewerber, der bei der Strategieentwicklung für das Jahr 2021 sehr hilfreich sein kann“, fasst Stephan Schütrumpf zusammen.

Mehr unter: evaluerate.de


Quelle: Magazin "Creditreform"
Text: Christian Raschke