Digitalisierung

Wie kleine und mittlereFirmen Fördermittel erhalten

Ob Prozesse, Produkte oder Dienstleistungen – damit KMU auch künftig im Wettbewerb bestehen, müssen sie digitaler werden. Doch oft fehlt dazu das Kapital. Umso wichtiger sind Förderprogramme.

KMU brauchen Unterstützung bei der Digitalisierung

Die Digitalisierung ist zu einem wichtigen Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen geworden und gehört nach wie vor zu den wichtigsten globalen Business-Trends. Doch gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind oft nicht in der Lage, das volle Potenzial auszuschöpfen – nicht zuletzt wegen fehlender finanzieller Mittel für entsprechende Investitionen.

Ein Blick auf den Studienbericht des Digitalverbands Bitkom zur Digitalisierung der Wirtschaft 2025 und den „Digitalisierungsindex der deutschen Wirtschaft“ für das Jahr 2024 zeigt: Der Mittelstand verharrt derzeit in der digitalen Transformation. Zwar sehen drei Viertel der Unternehmen die Digitalisierung als entscheidenden Wettbewerbsfaktor, doch in der Umsetzung scheitert es oft an fehlender Strategie, begrenztem Know-how und überlasteten Strukturen.

Insbesondere mittelständische Betriebe nutzen innovative Technologien wie KI, Big Data oder Prozessautomatisierung derzeit nur gering, auch die Weiterbildung rund um die Digitalisierung bleibt häufig nur Stückwerk. Fördermittel können hier einen entscheidenden Impuls geben – sie reduzieren Investitionsrisiken und ermöglichen gezieltes Lernen. Damit sich auch Unternehmen mit geringen finanziellen Ressourcen digital besser aufstellen können, spielen staatliche Programme von Bund, Ländern und Europäischer Union eine entscheidende Rolle.

Wer hat Anspruch auf Fördermittel für Digitalisierungsprojekte?

Die meisten staatlichen Fördermaßnahmen richten sich ausdrücklich an kleine und mittlere Unternehmen. Zugrunde liegt dabei die EU-Definition für KMU – also Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigte; einem Jahresumsatz bis 50 Millionen Euro pro Jahr oder einer Bilanzsumme von bis zu 43 Millionen Euro. Je nach Förderprogramm kommen weitere Voraussetzungen hinzu, etwa, dass das Fördervorhaben zum Zeitpunkt der Antragstellung noch nicht begonnen hat oder binnen zwölf Monaten abgeschlossen sein muss. Wichtig ist zudem, dass die Nutzung der Fördermittel vom Unternehmen dokumentiert und in einem Abschlussbericht detailliert beschrieben wird.

Förderprogramme zur Digitalisierung: Was kann gefördert werden?

Das Volumen der Förderungen hängt vom jeweiligen Förderprogramm ab. So werden beispielsweise sowohl Investitionen in Hard- und Software als auch in Qualifizierungsmaßnahmen finanziell unterstützt. Aktuelle Programme wie der „Digitalbonus Bayern“, „MID NRW“ oder Förderkredite der KfW helfen durch Zuschüsse zu IT-Infrastruktur, Prozessautomatisierung, Cybersicherheit und IT-Qualifizierung.

 

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Was muss beim Antrag auf Fördermittel eingereicht werden?

Um einen staatlichen Zuschuss zur Digitalisierung zu bekommen, muss beim jeweiligen Projektträger ein Antrag gestellt werden. Welche Angaben ganz genau gemacht werden müssen, hängen vom jeweiligen Förderprogramm ab. Als da wären…

  1. Informationen zum Unternehmen
  2. zu den geplanten digitalen Projekten und Investitionen
  3. zum Eigenanteil des Unternehmens
  4. zu gegebenenfalls weiteren beantragten Förderungen

 

  • Wichtig dabei: Die geplanten Digitalisierungsmaßnahmen dürfen nicht anlaufen, bevor die Förderung bewilligt wurde.

Wie lange dauert die Bewilligung?

Die Bearbeitungszeiten variieren je nach Programm stark – von wenigen Wochen bis hin zu mehreren Monaten. Wichtig ist, mit realistischen Vorlaufzeiten zu planen und nötige Nachweise frühzeitig bereitzuhalten.

Förderprogramme zur Digitalisierung: Tipps zur Antragstellung

1. Vorbereitung und Recherche

  • Den passenden Fördertopf wählen: Welches Programm passt zum geplanten Digitalprojekt? Welche Maßnahmen werden gefördert? Sind auch Mitarbeiter-Weiterbildungen oder Beratungsleistungen abgedeckt? Wie erfolgt die Auszahlung − als Zuschuss oder als Kredit?
  • Auf Aktualität achten: Bei einigen Programmen haben sich die Rahmenbedingungen im Lauf der Zeit deutlich verändert oder die Mittel sind bereits ausgeschöpft. Nicht immer ist das auf den Websites sofort zu erkennen – eine individuelle Prüfung lohnt sich also.
  • Klug kombinieren: Einige Förderprogramme zur Digitalisierung können gleichzeitig mit anderen gekoppelt und zusammen umgesetzt werden.
  • Beratung suchen: Holen Sie sich professionelle Unterstützung. Fördermittelberater helfen bei der Recherche und beim Stellen eines Antrags ebenso wie in der Phase der Umsetzung des bewilligten Fördervorhabens.

2. Aufbau und Inhalt des Antrags

  • Unverzichtbar sind Kontaktdaten des Antragstellers sowie Unternehmensdaten, der Digitalisierungs- und Finanzplan.
  • Investitionsvorhaben genau beschreiben: Machen Sie detaillierte Angaben zur Ausgangslage, zur geplante Investition und zum erwarteter Nutzen der Investition.
  • Antrag online einreichen: Die Online-Tools der meisten Förderprogramme sind benutzerfreundlich und helfen dabei, dass die Angaben vollständig sind.

Überblick: Auswahl von Förderprogrammen zur Digitalisierung in KMU

ProgrammRegionFörderzuschussURL
Digital Jetztbundesweitbis 50.000 Eurohttps://www.bmwk.de/digital-jetzt
Go Digitalbundesweitbis 16.500 Eurohttp://www.bmwi-go-digital.de/
Digi-ZuschussHessenbis 10.000 Eurohttps://www.wibank.de/wibank/digital-zuschuss
MID Digitale SicherheitNRWbis 15.000 Eurohttps://www.mittelstand-innovativ-digital.nrw/
Digitalprämie BerlinBerlinbis 17.000 Eurohttps://digitalprämie.berlin/
DigitalbonusBayernbis 50.000 Eurohttps://www.digitalbonus.bayern/

 

Nach dem Antrag: So setzen Sie ein gefördertes Digitalisierungsprojekt um

Ist der Antrag auf einen Zuschuss zur Digitalisierung bewilligt worden, kann das Unternehmen sein geplantes Investitionsvorhaben in Angriff nehmen. Wichtig dabei ist die Beachtung des im Bescheid genannten Bewilligungszeitraums: Innerhalb dieser Frist sollte das Vorhaben umgesetzt werden. Eine Fristverlängerung muss ausdrücklich beim Fördergeber beantragt werden. Ebenso müssen unvorhergesehene Änderungen oder Verzögerungen während der Umsetzung dort gemeldet werden.

Das geförderte Projekt muss während der gesamten Laufzeit sorgfältig dokumentiert werden; alle relevanten Daten fließen in den Abschlussbericht ein, der nach Projektende bei der Förderstelle eingereicht wird. Darin müssen nicht nur die entstandenen Kosten aufgeführt werden, auch die Maßnahme selbst und ihr konkreter Nutzen für das Unternehmen sind darzustellen. Die Fördermittel werden erst dann final ausgezahlt, wenn alle Angaben geprüft wurden. Im schlimmsten Fall gibt es trotz schon erfolgter Investition kein Geld, bereits erhaltene Abschläge müssen (oft inklusive Zinsen) zurückgezahlt werden. Bei einem Verdacht auf unzulässige Verwendung der Fördergelder drohen die Kontrolle durch einen Rechnungsprüfer. In schweren Fällen ist sogar eine Klage wegen Subventionsbetrugs möglich.

Herausforderungen und Hilfe bei staatlichen Förderprogrammen zur Digitalisierung

Wer sich als mittelständischer Unternehmer im Bereich staatlicher Förderprogramme zur Digitalisierung umschaut, kann leicht den Überblick verlieren. Dutzende unterschiedliche Programme von Bund, Ländern und Kommunen stehen zur Auswahl, die Bedingungen für eine Förderung sind nicht einheitlich, der bürokratische Aufwand mit Zulassungsverfahren, Monitoring und Controlling ist hoch.

Um in diesem anspruchsvollen Umfeld zielgenau die Förderung zu bekommen, die das eigene Unternehmen noch erfolgreicher macht, lohnt es sich, professionellen Rat einzuholen. Fördermittelberater kennen die Herausforderungen von Unternehmen genau und wissen, welche Lösungen für die digitale Transformation zu welcher Unternehmensgröße passen. Mit ihrem Know-how begleiten sie Unternehmen von der Entwicklung innovativer Lösungsansätze über die Suche nach dem passenden Fördergeber bis hin zur Antragstellung und der Dokumentation nach Abschluss der Fördermaßnahme.

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FAQ zum Thema Fördermittel Digitalisierung

Häufig gestellte Fragen und Antworten zum Thema

  • 1. Was sind Fördermittel für die Digitalisierung?

    Fördermittel für die Digitalisierung sind finanzielle Zuschüsse oder Kredite, die Unternehmen erhalten können, um digitale Technologien einzuführen, ihre IT-Infrastruktur zu verbessern oder ihre Mitarbeitenden im digitalen Bereich weiterzubilden.

  • 2. Wer kann Fördermittel für die Digitalisierung beantragen?

    Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Freiberufler können Fördermittel für die Digitalisierung beantragen. Die genauen Förderbedingungen variieren je nach Programm und Bundesland.

  • 3. Welche Ausgaben werden durch Fördermittel für die Digitalisierung unterstützt?

    Gefördert werden unter anderem Investitionen in Hard- und Software, IT-Sicherheitslösungen, digitale Vertriebskanäle, Cloud-Anwendungen sowie die Schulung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im digitalen Bereich.

  • 4. Wie hoch ist die Förderung im Rahmen der Digitalisierung?

    Die Höhe der Förderung variiert je nach Programm und Unternehmensgröße. So reicht die Förderung von wenigen Tausend Euro (etwa als MID-Gutschein in NRW) bis hin zu mehreren Zehntausend Euro (beispielsweise Digitalbonus Bayern, EU-Projekte).

  • 5. Welche Voraussetzungen müssen Unternehmen für eine Förderung erfüllen?

    Unternehmen müssen in der Regel einen Antrag bei der zuständigen Förderstelle einreichen. Neben Unternehmensgröße und Standort ist oft auch die Innovationshöhe oder Nachhaltigkeit des Projekts entscheidend.

  • 6. Wie lange dauert die Umsetzung eines geförderten Digitalisierungsprojekts?

    Die Dauer der Umsetzung eines geförderten Projekts hängt vom jeweiligen Förderprogramm ab. In einigen Fällen müssen Projekte innerhalb von zwölf Monaten abgeschlossen sein, in anderen ist eine längere Laufzeit möglich.

  • 7. Welche Ausgaben sind nicht förderfähig?

    Nicht förderfähig sind in der Regel Standardhardware, Ersatzinvestitionen, Routine-Investitionen und Ausgaben, die bereits im Rahmen anderer Förderprogramme unterstützt wurden. Auch Personal-, Verwaltungs- und Reiseausgaben sind oft nicht förderfähig.

  • 8. Kann die Förderung mit anderen Förderprogrammen kombiniert werden?

    In einigen Fällen können Fördermittel mit anderen Programmen kombiniert werden. Es ist jedoch wichtig, die spezifischen Bedingungen der einzelnen Programme zu prüfen, um Doppelungen oder Überschneidungen zu vermeiden.

  • 9. Wie kann ich einen Antrag auf Förderung stellen?

    Anträge auf Fördermittel können in der Regel online über die entsprechenden Förderportale gestellt werden. Es empfiehlt sich, die Förderdatenbank des Bundes oder die Webseiten der zuständigen Landesministerien zu konsultieren, um die passenden Programme zu finden.

  • 10. Wo finde ich weitere Unterstützung und Beratung zur Digitalisierung?

    Unternehmen können Unterstützung und Beratung bei der Digitalisierung durch regionale Mittelstand-Digital Zentren erhalten. Diese Zentren bieten anbieterneutrale Anlaufstellen zur Information, Sensibilisierung und Qualifikation. Außerdem können Banken und Geldinstitute, etwa wie die Sparkasse, Beratung zu Fördermitteln und Finanzierungsmöglichkeiten anbieten.

    Tipp: Auch europäische Programme wie Horizon Europe oder Digital Europe fördern Digitalprojekte – insbesondere in Kooperation mit europäischen Forschungspartnern. Beratungsstellen wie das Enterprise Europe Network helfen bei der Orientierung.

Unsere Texte dienen dem unverbindlichen Informationszweck und ersetzen keine spezifische Rechts- oder Fachberatung. Für die angebotenen Informationen geben wir keine Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit.

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