Regionales: Das Friedensmahl der Reinoldigilde 2022
„Tradition und Brauchtum sind nicht nur unsere Wurzeln, sondern stehen auch für Gemeinschaft und Zusammenhalt“ – Thomas Wolf.

Zum ersten Mal wurde die Reinoldigilde im Jahre 1254 erwähnt. Sie war eine der ältesten, bedeutendsten, angesehensten und einflussreichsten Genossenschaften, die zu damaliger Zeit bestand. Doch wurde es um 1340 still um die Gilde.
Umso schöner, dass 1988 bodenständige Dortmunder Handwerker die Reinoldigilde wieder ins Leben riefen. Damals wie heute, sind die Bestrebungen ehrenhaft. Bürgerlicher Gemeinsinn und ein verständnisvolles Miteinander stehen im Vordergrund. Außerdem sollen technologische Forschungen gestärkt und Industrie, Handwerk, Handel und Dienstleistungen gefördert werden.
Aus der Tradition heraus findet jedes Jahr ein historisches Mahl statt und gerade weil Tradition auch den Zusammenhalt einer Gemeinschaft widerspiegelt, wurde, aufgrund der aktuellen Lage in der Ukraine, ein Friedensmahl veranstaltet. Hauptsponsor war in diesem Jahr Wolfgang Scharf mit seinem Unternehmen Creditreform Dortmund. Wolfgang Scharf ist Teil der Alderleute, dem geschäftsführenden Vorstand, in der Reinoldigilde und agiert dort als Sprechender Dreimann.
Nach der Begrüßung des Obermeisters Christian Sprenger folgte die Festrede „Worauf es jetzt ankommt“ von Wolfgang Bosbach, ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages, die er mit einer Lockerheit hielt, die seinesgleichen sucht. Gefolgt wurde die Festrede von dem Festvortrag „Von Philosophen und Banausen“ gehalten von Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer und Gildner in der Reinoldigilde.
Im Anschluss wurde feuchtfröhlich mit dem eigens von Hövels gebrauten Reinoldibier angestoßen.
Der eigentliche Anlass des Friedensmahls blieb dabei stets präsent. Deshalb wurde fleißig gespendet für die humanitären Zwecke der Ukrainer und Ukrainerinnen. Möchten Sie auch spenden? Unter Friedensmahl der Reinoldigilde finden Sie alle nötigen Informationen.
Die Reinoldigilde blickt auf eine lange Tradition zurück, ist dabei niemals festgefahren im Vergangenen, sondern bleibt stets offen für aktuelle Situationen und deshalb heißt es damals wie heute: „Dat y dat Recht von Dortmunde helpen hoeden und wahren als vele y des mit owen vyf sinnen begripen kunnen unde den raet hel halden dat y god also helpe und al hilgen“ (Übersetzung: „Dass ich das Recht von Dortmund hüten und wahren helfe, soweit ich es mit meinen eigenen fünf Sinnen vermöge und den Rat wohl halten, wobei mir Gott und alle Heiligen helfen mögen“).