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Creditreform Magazin

English for Everybody

Ihr Englisch ist eingerostet, obwohl Sie es beruflich eigentlich gut gebrauchen könnten? Oder Ihre Mitarbeiter scheuen sich, mit internationalen Kunden auf Englisch zu kommunizieren? Dann ändern Sie das – ganz easy!

Souverän eine Fremdsprache zu sprechen – dazu gehört neben Grundkenntnissen von Grammatik, Vokabular und Aussprache vor allem eins: Selbstvertrauen. Etwas, das vielen Deutschen offenbar fehlt. Sie schneiden in internationalen Vergleichsstudien wie dem EF English Proficiency Index zwar schlechter als ab Skandinavier und Benelux-Bürger, aber immer noch ganz passabel. Der Index bescheinigt knapp zwei Dritteln der Deutschen sehr gute Englischkenntnisse. Die Selbstwahrnehmung ist eine andere: Bei einer Befragung des IfD Allensbach schätzten lediglich 15 Prozent ihre Kenntnisse als sehr gut ein, weitere 33 Prozent als ziemlich gut. 

Je länger Schulzeit und Studium zurückliegen, desto mehr rosten die Sprachkenntnisse ein, wenn sie nicht gebraucht werden – bis es plötzlich an der Zeit ist, das fremdsprachliche Können und Selbstvertrauen wieder aufzufrischen. 

Sprache der Globalisierung 

Denn nicht nur in Konzernen, sondern auch im Mittelstand geht es heute internationaler zu. „Es gibt kaum noch ein Unternehmen, das nicht Zweigstellen, Partner oder Dienstleister im Ausland hätte“, sagt Frank Hensgens, Geschäftsführer bei Indeed Deutschland. Entsprechend oft wird in deutschen Büros mittlerweile nicht mehr nur Deutsch gesprochen: Laut einer Umfrage des Jobportals nutzen 44 Prozent der deutschen Arbeitnehmer im Beruf Fremdsprachen, viele davon sogar täglich oder mehrmals pro Woche. Englisch liegt dabei mit großem Abstand auf Platz eins. Allerdings haben fast 60 Prozent der Befragten noch nie eine sprachliche Weiterbildung absolviert. Anders beim Münchener Anbieter von IT-Produkten und Services Insight Technology Solutions, dessen Mitarbeiter vornehmlich Projekte in deutsch- und englischsprachigen Märkten betreuen. Auf Wunsch erhält jeder von ihnen einen Babbel-Account. Die 2007 gegründete Sprachlern-App ist Marktführer unter den Onlinesprachkursen – nicht nur für Privat- sondern auch für Geschäftskunden. Eine Firmenversion mit bis zu 15 übertragbaren Zugängen gibt es bei Babbel ab circa 1.100 Euro pro Jahr. Für größere Unternehmenskunden wie Conrad Electronics, Flixbus oder den Onlinemarktplatzbetreiber Scout24, bietet Babbel andere Staffelungen an. Markus Himmelreich, Personalmanager bei Insight Technology Solutions beobachtet bei seinen Mitarbeitern zwei Effekte: Sie haben mehr Sprachkompetenz aber vor allem mehr Sicherheit für ihren beruflichen Alltag gewonnen. „Babbel hat sehr geholfen, Hemmungen abzubauen oder sogar zu nehmen“, sagt er. 

Im virtuellen Klassenzimmer

Die Vorteile von Apps und Co. liegen auf der Hand: Statt sich für mehrere Hundert Euro zum Sprachkurs nach Feierabend anzumelden, können Sprachschüler die online verfügbaren Kurse, Lernvideos und Tools für wenig Geld und ohne lange Vertragsbindung einfach ausprobieren. Einige Apps wie die Vokabeltrainer Mondly oder Duolingo gibt es sogar zum Nulltarif. 

Kostenlose Einstufungstests helfen dabei, sich für das passende Kursniveau zu entscheiden. Die Einstufung orientiert sich in der Regel am Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER): A1 ist für Absolute Beginner, B1 und B2 für Fortgeschrittene. Die höchste Stufe C2 entspricht nahezu muttersprachlichen Kenntnissen und wird online meist nicht angeboten. Wichtig ist auch: Die Onlinekurse ersetzen keine offiziellen Sprachnachweise wie den TOEFL (Test of English as a Foreign Language) oder TOEIC (Test of English for International Communication), können jedoch gut zur Vorbereitung genutzt werden. 

Effizient üben

Wer sich als Führungskraft sicher und ohne sprachliche Fettnäpfchen im internationalen Umfeld bewegen möchte, hat bei einigen Anbietern wie Babbel, Rosetta Stone oder EF English Live auch die Möglichkeit, per Video-Livechat mit qualifizierten Sprachlehrern Konversation zu üben. Auf Wunsch werden dabei auch jobspezifische Inhalte unterrichtet oder Gespräche trainiert. Insight Personalmanager Himmelreich schätzt beide Möglichkeiten, „den direkten Kontakt beim Online-Einzelunterricht und die Freiheit, individuell nach Zeit und Interesse zu lernen.“ 

Für beide Lernformen gilt: Wer in Englisch fit bleiben will, sollte regelmäßig üben. Sprachlehrer empfehlen, die Fremdsprache in den Alltag zu integrieren, beispielsweise regelmäßig englische Zeitschriften oder Bücher zu lesen, Serien und Filme auf Englisch zu schauen oder die Spracheinstellungen am Handy oder Laptop zu ändern. Schwierige oder neue Vokabeln kann man auf Post-its gut sichtbar in die Wohnung oder ins Büro kleben. Und wer nicht mit internationalen Kollegen Smalltalk üben möchte, kann sich über soziale Netze wie Xing, Linkedin oder Facebook Gleichgesinnte suchen. Auch internationale Stammtische wie Internations.org oder die Plattform Conversationexchange.com eignen sich, um Muttersprachler als Konversations- und Lernpartner zu finden. Das Wichtigste aber ist, keine Scheu zu haben: Unperfektes Englisch ist vermutlich die meistgesprochene Sprache der Welt. 


E-Mails auf Englisch

Klar in der Sache, höflich im Ton

Um interkulturelle Verstimmungen zu vermeiden, ist es wichtig, den richtigen Ton zu treffen. So klappt es mit der digitalen Business-Korrespondenz auf Englisch.

Anrede: Die Schulbuchformel „To whom it may concern“ ist sehr förmlich und inzwischen ungebräuchlich. Wenn Sie den Ansprechpartner namentlich kennen, schreiben Sie „Dear Mr/Mrs“ oder weniger formell „Hello Mr/Mrs“. In Amerika und Skandinavien ist der Vorname üblich. 

Satzbau: Vermeiden Sie umständliche Floskeln oder wortwörtliche Übersetzungen wie „Herewith I confirm to you that we have received your email.“ Formulieren Sie möglichst klar und kurz: „Thank you for your email“ klingt viel freundlicher und moderner. 

Einleitung: Etwas Smalltalk, bevor man zur Sache kommt, gehört international zum guten Ton. Insbesondere wenn Sie den 
Empfänger kennen, beginnen Sie Ihre Mail mit ein paar freundlichen Worten wie „How are you?“, „I hope you are well“ oder „It was good to…see you/talk to you at …“  

Bitten statt befehlen: Direkte Ansagen 
wie „We need more information on …“ wirken im Englischen sehr fordernd. Höflicher formulieren Sie Ihr Anliegen indirekt: 
„Could you please provide some additional 
information on …?“

Schlussformel: Mit den Universalformeln „Yours sincerely“ oder „Kind regards“ sind Sie immer auf der sicheren Seite. Weniger formell sind die Formulierungen „Yours“, „Thanks“ oder „Cheers“, dann in der Regel 
mit Vornamen.


Leichter lernen

Sprachkenntnisse zu erweitern, erfordert Konsequenz und Kontinuität.  So schaffen Sie es:

Lieber kürzer, aber dafür öfter lernen: Täglich 20 bis 30 Minuten bringen mehr als alle paar Wochen ein halber Tag.

Verschiedene Lernmethoden ausprobieren: Jeder Mensch lernt anders. Finden Sie raus, was Ihnen am meisten liegt. Bei einem Motivationstief kann es sinnvoll sein, die Lernmethode zu wechseln. 

Lernpensum einteilen: Teilziele zu erreichen, motiviert. Vor allem am Anfang sind schnelle Erfolge wichtig.

Keine Scheu vor Fehlern: Perfektionismus erzeugt Frust und ist kontraproduktiv. Beweisen Sie Mut zur Lücke und bewahren Sie sich den Spaß an der Sprache.
 


Quelle: Magazin „Creditreform“

Text: Kirstin von Elm



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