Definition, Risiko
& Absicherung

Was ist Delkredere?

Unternehmen können das Ausfallrisiko von Forderungen vertraglich an Dritte auslagern. Das nennt man Delkredere. Wir zeigen, wie es funktioniert.

7 Min. Lesezeit

Das Risiko unbeglichener Forderungen auslagern

Die deutsche Wirtschaft steckt, trotz einiger positiver Signale, weiter in einer Rezession – mit gravierenden Folgen: Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist im 1. Halbjahr 2025 auf den höchsten Stand seit zehn Jahren gestiegen. Nach Angaben der Creditreform Wirtschaftsforschung wurden 11.900 Unternehmensinsolvenzen registriert. Das entspricht einem Anstieg von 9,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (1. Halbjahr 2024: 10.880 Fälle). Bereits im Vorjahr war ein kräftiger Zuwachs von 28,5 Prozent zu verzeichnen.

Mit steigenden Insolvenzen steigt auch das Risiko von Zahlungsausfällen. Wenn Kunden ihre Rechnungen nicht begleichen, drohen Liquiditätsengpässe und sogar eigene Zahlungsschwierigkeiten. Mit dem sogenannten Delkredere können sich Unternehmen davor schützen. Denn wer Forderungen auf diesem Weg absichert, schützt sich vor möglichen finanziellen Schäden – und kann sich stärker auf sein eigentliches Kerngeschäft konzentrieren.

Definition: Delkredere

Abgeleitet vom italienischen "del credere" (Vertrauen schenken), bezeichnet Delkredere die vertragliche Übernahme des Ausfallsrisikos einer Forderung durch einen Dritten. In der Praxis bedeutet das: Ein sogenannter Delkrederegeber garantiert dem Gläubiger (etwa einem Unternehmen), dass eine Rechnung bezahlt wird, auch wenn der Schuldner (Debitor) zahlungsunfähig ist. Typische Delkrederegeber sind Factoringunternehmen oder Kreditversicherer. Sie tragen gegen eine Gebühr das sogenannte Delkredererisiko, falls ein Schuldner nicht zahlt. Für Unternehmen bedeutet das mehr Sicherheit, insbesondere im B2B-Geschäft. Allerdings ist der genaue Blick in die Vertragsbedingungen entscheidend – denn nicht jede Police deckt jeden Fall ab.

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Was ist das Delkredererisiko?

Insolvenz, Zahlungsunfähigkeit oder Zahlungsverzug − das sogenannte Delkredererisiko beschreibt die Gefahr, dass Geschäftspartner ihre Rechnungen nicht begleichen. Für Unternehmen bedeuten überfällige Forderungen eine gefährdete Liquidität. Besonders betroffen sind Branchen mit langen Zahlungszielen, geringer Kundenbindung oder einem hohen Forderungsvolumen. Wer sich also nicht absichert, riskiert finanzielle Verluste. Schutz bieten Factoring oder Kreditversicherungen. Sie übernehmen im Ernstfall das Zahlungsausfallrisiko und gleichen im Schadensfall die offene Forderung aus. Entscheidend ist dabei die vertragliche Ausgestaltung: Nicht jeder Ausfall ist automatisch gedeckt. Ein professionelles Forderungs- und Risikomanagement hilft, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. 

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Delkredererisiko verringern – so können sich Unternehmen absichern

Offene Forderungen beinhalten Risiken – besonders, wenn der Kunde plötzlich nicht mehr zahlt. Um das sogenannte Delkredererisiko zu verringern, stehen Unternehmen verschiedene Instrumente zur Verfügung: von spezialisierten Versicherungsmodellen über professionelles Forderungsmanagement bis hin zur Bonitätsprüfung potenzieller Kunden. Wer die richtigen Maßnahmen kombiniert, kann im Idealfall Zahlungsausfälle ganz vermeiden und nicht nur absichern. Wichtig ist dabei ein vorausschauender Ansatz: Eine Absicherung durch externe Partner − wie Factoringgesellschaften oder Versicherer – sowie eigene betriebliche Strukturen zur Überwachung und Steuerung offener Forderungen. Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten, in der die Zahl an Insolvenzen steigt, wird professionelles Risikomanagement zum Erfolgsfaktor für Unternehmen.

Arten der Delkredereversicherung

Egal, ob über Versicherer, Banken oder spezialisierte Dienstleister: Wer seine Forderungen absichert, schützt nicht nur die eigene Liquidität, sondern erhält auch unternehmerische Handlungsfreiheit. Drei gängige Formen der Delkredereabsicherung haben sich in der Praxis bewährt – je nach Geschäftsmodell, Kundengröße und Branche:

  • Abschluss einer Warenkreditversicherung

    Eine der effektivsten Maßnahmen gegen Forderungsausfälle ist der Abschluss einer Warenkreditversicherung. Sie schützt Unternehmen vor Zahlungsausfällen infolge von Insolvenz, Zahlungsunfähigkeit oder -verzug. Dabei prüft der Versicherer bereits vor Vertragsbeginn die Bonität des Kundenstamms und legt individuell Versicherungslimits fest. 

    Kommt es tatsächlich zum Ausfall, ersetzt die Versicherung einen Großteil der offenen Forderung – meist bis zu 90 Prozent. Zusätzlich bieten viele Anbieter darüber hinaus auch Dienstleistungen wie Debitorenüberwachung oder Inkasso an. Besonders für Unternehmen mit langen Zahlungszielen oder starkem Exportgeschäft ist die Warenkreditversicherung ein zentraler Baustein des Liquiditätsmanagements.

    Auch Creditreform bietet in Kooperation mit führenden Versicherungsunternehmen entsprechende Forderungsausfallversicherungen an.

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  • Forfaitierung

    Bei der sogenannten Forfaitierung verkaufen Unternehmen einzelne, meist größere Forderungen – oft im Exportgeschäft − an eine Bank oder ein spezialisiertes Institut. Im Gegensatz zum Factoring handelt es sich dabei um einmalige, abgeschlossene Forderungen, etwa aus einem Projekt- oder Warenliefervertrag. Der Käufer der Forderung übernimmt sämtliche Risiken, also auch das Delkredererisiko. Für das Unternehmen bedeutet das: sofortige Liquidität ohne Rückgriff, unabhängig von der späteren Zahlung durch den Schuldner. Voraussetzung ist in der Regel eine dokumentierte Forderung, etwa durch Wechsel – also ein schriftliches Zahlungsversprechen oder eine Zahlungsanweisung, bei der eine Person eine andere Person anweist, zu einem bestimmten Zeitpunkt eine bestimmte Geldsumme an eine dritte Person zu zahlen. Auch möglich ist ein Akkreditiv – also ein Zahlungsversprechen einer Bank im Auftrag eines Käufers, das dem Verkäufer garantiert, dass er sein Geld erhält, wenn er bestimmte Dokumente wie etwa Versandpapiere vorlegt. Die Forfaitierung ist daher besonders für Unternehmen interessant, die hohe Einzelvolumen absichern wollen – mit einem klar kalkulierbaren Risiko.

  • Factoring

    Zu den beliebtesten Methoden, um sich gegen Zahlungsausfälle zu schützen und die Liquidität zu optimieren, gehört das Factoring. Dabei verkauft ein Unternehmen seine laufenden Forderungen an einen Factoringanbieter, der den Betrag – abzüglich einer Gebühr – meist innerhalb von 24 bis 48 Stunden auszahlt. Der Factor (also das Finanzinstitut oder das Unternehmen, das die Forderungen kauft) übernimmt gleichzeitig das Delkredererisiko: Zahlt der Kunde nicht, trägt der Dienstleister den Schaden. Gleichzeitig übernimmt er oft auch das gesamte Forderungsmanagement − inklusive Bonitätsprüfung und Mahnwesen. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen ist Factoring eine effektive Möglichkeit, das Working Capital (Kennzahl, die zeigt, wie viel kurzfristiges Kapital einem Unternehmen zur Verfügung steht, um den laufenden Geschäftsbetrieb zu finanzieren) zu stärken – und Zahlungsausfallrisiken an Profis auszulagern.

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Delkredere-Beispiele aus der Praxis

Wer setzt Delkredere eigentlich konkret ein? In der Praxis ist das Finanzierungsinstrument längst etabliert – gerade im Mittelstand und im internationalen Geschäft. Doch konkrete Einblicke sind rar: Aus Wettbewerbsgründen und wegen der Vertraulichkeit von Vertragsdetails verzichten viele Unternehmen auf öffentliche Fallstudien. Fest steht: Vom Maschinenbauunternehmen, der Baufirma über den IT-Dienstleister bis hin zum Möbelhersteller – in vielen mittelständischen Betrieben kommen die unterschiedlichen Arten der Delkredere-Versicherung (Warenkreditversicherung, Forfaitierung und Factoring) zum Einsatz. 

Effektives Forderungsmanagement

Ein aktives Forderungsmanagement ist der erste Schutzwall gegen Zahlungsausfälle. Wer Rechnungen zügig stellt, Fälligkeiten überwacht und säumige Zahler zeitnah mahnt, verringert nicht nur das Ausfallrisiko – sondern verbessert auch den eigenen Cashflow. Digitale Buchhaltungs- oder ERP-Systeme (Software, die alle wichtigen Geschäftsprozesse eines Unternehmens in einem zentralen System steuert) bieten automatisierte Mahnprozesse und eine Echtzeitüberwachung offener Posten. Ergänzt um klare Zahlungsbedingungen, Skontomodelle oder Vorkassevereinbarungen entsteht ein wirksames Schutzsystem für die eigene Liquidität.
Wichtig: Je früher ein Unternehmen reagiert, desto größer die Chance auf Zahlungseingang. Wer konsequent kommuniziert und strukturiert nachfasst, zeigt Professionalität – und minimiert das Risiko, dass Forderungen endgültig verloren gehen.

Mehr zum Forderungsmanagment mit Creditreform

Bonitätsprüfung der Debitoren

Bevor ein Unternehmen neue Kunden auf Rechnung beliefert, sollte es deren Zahlungsfähigkeit sorgfältig prüfen. Denn potenzielle Risiken lassen sich häufig schon im Vorfeld erkennen. Wirtschaftsauskunfteien wie Creditreform liefern Bonitätsdaten, Zahlungshistorien und Risikoeinstufungen – in vielen Fällen sogar in Echtzeit. Auch Factoringanbieter und Kreditversicherer bieten eigene Prüfverfahren an. Für Unternehmen lohnt es sich zudem, eigene interne Ratingmodelle zu entwickeln und regelmäßig zu aktualisieren. Besonders bei Neukunden, hohen Einzelaufträgen oder auffälligem Zahlungsverhalten sind Bonitätschecks ein wertvolles Frühwarnsystem im Rahmen eines professionellen Risikomanagements.

Mehr zu den Bonitätsauskünften von Creditreform

Was ist eine Delkredereprovision?

Die Delkredereprovision ist die Vergütung, die ein Handelsvertreter oder Factoringanbieter für die Übernahme des Delkredererisikos erhält. Sie wird zusätzlich zur normalen Provision gezahlt, wenn der Vertreter nicht nur vermittelt, sondern auch für die Bonität des Kunden haftet. Im Factoring ist die Delkredereprovision Teil der Gesamtgebühr, die das Factoringunternehmen für seine Leistungen berechnet. Die Kalkulation erfolgt risikoorientiert: Je höher das Ausfallrisiko des Debitors, desto höher fällt die Delkredereprovision aus. Für Unternehmen lohnt sich demzufolge ein genauer Blick auf diese Position: Sie ist der Preis für Sicherheit und schützt im Ernstfall vor gravierenden finanziellen Schäden.

Delkredere im Handelsrecht

Im Handelsrecht spielt das Delkredere vor allem im Verhältnis zwischen Unternehmern und Handelsvertretern eine wichtige Rolle. Übernimmt ein Handelsvertreter neben der Vermittlung von Geschäften auch das Risiko für die Zahlungsfähigkeit des Kunden, liegt laut Handelsgesetzbuch eine sogenannte Delkrederehaftung vor (§ 86 Abs. 1 HGB). Diese Haftung ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, sondern muss ausdrücklich im Handelsvertretervertrag vereinbart werden. Im Gegenzug erhält der Vertreter eine sogenannte Delkredereprovision als Ausgleich für das übernommene Risiko. Wird der Kunde zahlungsunfähig und kommt es zum Forderungsausfall, haftet der Vertreter – und zwar unabhängig von einem möglich Verschulden. Für Unternehmen bedeutet das: Sie können das Ausfallrisiko vertraglich auf den Handelsvertreter übertragen und sich so zusätzlich absichern. Handelsvertreter hingegen sollten das wirtschaftliche Risiko realistisch einschätzen und entsprechende Rücklagen bilden. In der Praxis ist das Delkredere vor allem in risikoanfälligen Branchen (etwa im Textil- oder Konsumgüterhandel) verbreitet – also dort, wo große Warenvoluminen mit oft wechselnden Kunden abgewickelt werden.

Fazit: Warum Delkredere für Unternehmen entscheidend ist

Zahlungsausfälle zählen zu den größten Risiken für Unternehmen – besonders im Mittelstand, wo Liquidität und Verlässlichkeit oft über Fortbestand oder Krise entscheiden. Genau hier kommt dem Delkredere eine strategisch wichtige Rolle zu: Es schützt nicht nur vor finanziellen Verlusten, sondern schafft auch Planungssicherheit. Ob durch Factoring, Warenkreditversicherung, Forfaitierung oder Delkrederevereinbarungen mit Handelsvertretern – Unternehmen, die ihr Ausfallrisiko gezielt auslagern, können sich stärker auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Gleichzeitig signalisiert ein gutes Risikomanagement Stabilität gegenüber Banken, Geschäftspartnern und Investoren. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, steigender Insolvenzen und globaler Marktverflechtungen ist Delkredere längst kein Nischenthema mehr, sondern eine zentrale Stellschraube im betrieblichen Finanz- und Vertriebsmanagement. Unternehmen, die sich frühzeitig mit passenden Absicherungsinstrumenten befassen, sichern nicht nur ihre Zahlungsströme nachhaltig ab – sie verschaffen sich auch einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

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FAQ zu Delkredere – Häufige Fragen und Antworten zum Thema

  • Was bedeutet „Delkredere“ im wirtschaftlichen Kontext?

    Delkredere bezeichnet die Übernahme des Risikos, dass ein Schuldner eine Forderung nicht begleichen kann – sei es durch Insolvenz, Zahlungsunfähigkeit oder Zahlungsverzug. Wer dieses Risiko übernimmt (zum Beispiel ein Factoringanbieter, Kreditversicherer oder Handelsvertreter), haftet gegenüber dem ursprünglichen Gläubiger für den Zahlungsausfall. Das Delkredere schafft somit Sicherheit für Unternehmen, indem es vor Forderungsverlusten schützt und Planungssicherheit erhöht.

  • Wie funktioniert Delkredere beim Factoring?

    Beim „echten Factoring“ verkauft ein Unternehmen seine offenen Forderungen an einen Factor, der innerhalb von 24 bis 48 Stunden einen Großteil des Rechnungsbetrags auszahlt und zugleich das Delkredererisiko übernimmt. Das heißt: Wird der Kunde zahlungsunfähig, haftet nicht das Unternehmen, sondern der Factor. Das verbessert die Liquidität und schützt vor Zahlungsausfällen – besonders in Wachstumsphasen oder in risikobehafteten Märkten.

  • Wer trägt das Delkredererisiko beim „unechten Factoring“?

    Beim „unechten Factoring“ bleibt das Delkredere-Risiko beim Unternehmen. Der Factor übernimmt zwar administrative Aufgaben wie die Rechnungsabwicklung oder das Mahnwesen, haftet aber nicht für Zahlungsausfälle. Dieses Instrument eignet sich daher eher zur Prozessoptimierung, bietet aber keinen Schutz vor Forderungsausfällen.

  • Wann lohnt sich eine Warenkreditversicherung für kleine und mittelständische Unternehmen?

    Eine Warenkreditversicherung lohnt sich vor allem für Unternehmen mit hohen Forderungsvolumen, langen Zahlungszielen oder internationaler Kundschaft. Sie schützt vor finanziellen Verlusten, wenn ein Kunde nicht zahlt – etwa infolge von Insolvenz, Liquiditätsproblemen oder politischer Risiken. Der Versicherer prüft vorab die Bonität der Kunden und leistet im Schadensfall Ersatz. So können Unternehmen sicherer planen, finanzielle Engpässe vermeiden und das interne Forderungsmanagement entlasten.

  • Welche Unterschiede bestehen zwischen Delkredere, Kreditversicherung und Factoring?

    Die Begriffe Delkredere, Kreditversicherung und Factoring werden oft synonym verwendet, beschreiben aber unterschiedliche Instrumente:

    • Das Delkredere ist der Überbegriff für die Übernahme eines Zahlungsausfallrisikos durch einen Dritten – zum Beispiel durch Handelsvertreter, Versicherer oder Factoringunternehmen.
    • Die Kreditversicherung ist ein eigenständiges Versicherungsprodukt, bei dem Forderungsausfälle über eine Police abgesichert werden. Die Prüfung und Limitierung erfolgt durch den Versicherer.
    • Das Factoring kombiniert den Forderungsverkauf, dieVorfinanzierungund die Risikoübernahme in einem Produkt. Es ist damit ein umfassenderes Liquiditätsinstrument als eine reine Versicherung.

    Kurz zusammengefasst: Kreditversicherung schützt, Factoring finanziert – Delkredere ist die gemeinsame Basis.

  • Welche Branchen nutzen das Delkredere besonders häufig?

    Besonders verbreitet ist das Delkredere in Branchen mit hohem Warenumschlag, langen Zahlungszielen und internationaler Ausrichtung. Dazu zählen etwa der Groß- und Einzelhandel, der Maschinen- und Anlagenbau, der Textilgroßhandel, die Konsumgüterindustrie sowie Exportunternehmen. Aber auch Dienstleister mit hohem Debitorenbestand, etwa in der IT-Branche, greifen zunehmend auf die Delkredereabsicherung zurück – sei es über Factoring, Versicherungen oder vertragliche Vereinbarungen.

  • Welche Herausforderungen sind mit dem Delkredere verbunden?

    Trotz aller Vorteile gibt es beim Delkredere aber auch die eine oder andere Herausforderung:

    • Kosten: Für Factoring- und Versicherungslösungen müssen Gebühren und Delkredereprovisionen gezahlt werden.
    • Prüfpflichten: Der Delkrederegeber (z. B. Handelsvertreter) trägt das Risiko und muss deshalb die Bonität seiner Kunden besonders sorgfältig prüfen.
    • Haftungsrisiko: Beim Handelsvertreter-Delkredere kann es zu sogenannten Rückgriffspflichten kommen – auch bei unverschuldetem Forderungsausfall.

    Daher ist es wichtig, Delkrederevereinbarungen und Versicherungsbedingungen gründlich zu prüfen und bei Bedarf individuell anzupassen.

Unsere Texte dienen dem unverbindlichen Informationszweck und ersetzen keine spezifische Rechts- oder Fachberatung. Für die angebotenen Informationen geben wir keine Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit.

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