Schluss mit „Cash only“
Laut Koalitionsvertrag soll künftig jedes Geschäft mindestens eine bargeldlose Option anbieten. Zeitgleich wird Deutschland zum Testmarkt für eine neue Paypal-Funktion für kontaktloses Bezahlen. Was bedeutet das für Unternehmen und Verbraucher?
Was plant die neue Bundesregierung beim digitalen Bezahlen?
Die schwarz-rote Bundesregierung will ab 2026 alle Einzelhändler gesetzlich dazu verpflichten, neben Bargeld mindestens eine digitale Zahlungsart anzubieten. Ziel ist es, Kundinnen und Kunden mehr Wahlfreiheit anzubieten – aber auch möglichen Steuerbetrug zu erschweren. Eine Yougov-Umfrage zeigt: 57 Prozent der Deutschen begrüßen die Pflicht zum digitalen Bezahlen. Der Handel sieht das kritischer und warnt vor Technikstress im Alltag.
Welche Vorteile bringt das elektronische Bezahlen für Verbraucher?
Egal, ob mit Smartphone, Smartwatch oder Karte: Digitale Zahlungen sparen Zeit, verringern Fehlerquellen und machen spontane Käufe einfacher. Kunden profitieren von der besseren Übersichtlichkeit ihrer Ausgaben, von digitalen Belegen und neuen Services wie „Ratenzahlung to Go“, Bonuspunkten oder Cashback-Programmen. Zudem entfällt das Bargeldzählen – ein Pluspunkt im Alltag und im internationalen Vergleich längst Standard.
Warum startet Paypal in Deutschland mit der neuen Funktion?
Mit über 35 Millionen registrierten Nutzern ist Deutschland einer der wichtigsten Märkte für den Online-Bezahldienst Paypal – trotz der traditionellen Vorliebe hierzulande für Bargeld. Das EU-Digitalgesetz (DMA) hat Apple gezwungen, seine NFC-Schnittstelle freizugeben, also jene Technologie, mit der zwei Geräte über sehr kurze Distanz kontaktlos Daten austauschen. So kann Paypal direkt an der Kasse Zahlungen via Smartphone akzeptieren, ohne auf Apple Pay angewiesen zu sein.
Was bedeutet die digitale Kassenpflicht für Unternehmen?
Für viele Betriebe ist die neue Pflicht Chance und Belastung zugleich. Zwar plant die Bundesregierung steuerliche Entlastungen für alle, die digitale Zahlungen ermöglichen. Außerdem steigt die Chance, dass Verbraucher auch dann etwas kaufen, wenn sie kein Bargeld dabeihaben. Doch der Handelsverband HDE warnt: Gerade kleine Läden und Gastrobetriebe bräuchten längere Übergangsfristen und finanzielle Unterstützung, sonst drohe Überforderung.
Wird das digitale Bezahlen jetzt zum Standard?
Bargeld bleibt gesetzlich geschützt, aber der Trend ist klar: Digitales Bezahlen soll zum Standard werden – spätestens mit der seit diesem Jahr verpflichtenden E-Rechnung im B2B-Bereich. Ob Taxifahrt, Restaurant oder Hofladen: Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wie schnell die Umstellung gelingt. Wer digitale Zahlmethoden jetzt nutzt und in seine Geschäftsabläufe einbindet, profitiert von Effizienz und Steuerehrlichkeit – und kann sich klare Wettbewerbsvorteile sichern.
Quelle: Magazin "Creditreform"
Text: Gerhard Walter
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