Podcast zum Lieferkettengesetz: Gut vorbereiten
Hören Sie in unserem Podcast, wie Unternehmen auf die neuen Vorgaben zum Lieferkettengesetz reagieren und warum auch KMU ihre Lieferketten überprüfen und nachbessern sollten.
Zum PodcastLieferengpässe gehören aktuell zu den größten Herausforderungen für Unternehmen. Wir zeigen Ihnen 10 Maßnahmen, mit denen Sie Ihre Lieferkette effektiv absichern können.
Eine Lieferkette – im englischen als Supply Chain bezeichnet – umfasst den gesamten Produktionsweg, der nötig ist, damit eine Ware zum Endkunden gelangt – von der Bestellung über die Herstellung bis zur Auslieferung. Sie beinhaltet also den kompletten Lebenszyklus eines Produkts. Sie lässt sich grob in diese Etappen gliedern:
Um zu gewährleisten, dass dieser komplexe Prozess reibungslos abläuft, ist es unerlässlich, dass die einzelnen Glieder der Lieferkette nahtlos ineinandergreifen. Denn schließlich kommt es darauf an, das bestellte Produkt in der erforderlichen Menge und Güte zum gewünschten Zeitpunkt an den Kunden auszuliefern.
Damit sind verschiedene strategische und logistische Herausforderungen verbunden. Eine effiziente Planung fängt bei der Verfügbarkeit der Rohstoffe an, berücksichtigt Kosten für Lagerung und Lieferung sowie mögliche Schwankungen bei der Nachfrage. Vor allem ist ein gut funktionierendes Netzwerk von Transportmitteln erforderlich, welches gewährleistet, dass Waren und ihre Zwischenstufen pünktlich an ihren jeweiligen Bestimmungsort gelangen.
Im Zuge der Globalisierung und des weltweiten Online Handels sind Lieferketten immer weiter ausgedehnt und Produktionsabläufe verlagert worden. Dabei haben sich die Grenzen verwischt, sodass verschiedene Wettbewerber aus unterschiedlichen Ländern beteiligt sind. Dies erfordert Fingerspitzengefühl und stellt alle Beteiligten vor ganz besondere Herausforderungen bei Planung, Koordinierung und nicht zuletzt in Bezug auf die entsprechende Logistik.
Bereits am Anfang der Kette kann es zu Problemen kommen – vor allem, wenn wichtige Produktionsgrundlagen aus dem Ausland geliefert werden. Dabei gibt es verschiedene Erfüllungsrisiken:
Wie fragil eine Supply Chain sein kann, hat sich vor allem in den vergangenen zwei Jahren herausgestellt. Greift ein Rädchen nicht mehr in das andere, sind die empfindlichen Lieferprozesse und Just-in-Time-Produktionen in Gefahr. Besonders plastisch zeigte sich dies im März 2021, als das Containerschiff „Ever Given“ mehrere Tage den Suez-Kanal blockierte und somit einen wichtigen Lieferweg versperrte.
Stellte die Corona-Pandemie die Lieferketten der Unternehmen zu diesem Zeitpunkt bereits auf eine harte Probe, hat der Ukraine-Krieg die Lage noch verschärft. Schon kurz vor Kriegsausbruch waren es laut der Studie „B2BEST Barometer“ zum Thema „Lieferketten im B2B“ vom ECC KÖLN und Creditreform vor allem Lieferengpässe, die deutschen B2B-Unternehmen Sorgen bereiteten.
Kostenloser Live-Stream: Lieferketten absichern
Im April 2022 ergab eine Befragung des ifo Instituts, dass rund 75 Prozent der befragten Industrieunternehmen von Produktionsbehinderungen durch knappe Rohstoffe und Vormaterialien betroffen sind. Die Unternehmen stehen dadurch unter erheblichem Druck – das gilt nicht zuletzt angesichts steigender Energiepreise. Die eigenen gestiegenen Kosten können sie oft nicht eins zu eins an ihre Kunden weitergeben. Wegen der Rückstände in der eigenen Supply Chain können sie selbst immer schlechter liefern. Die Folge: Trotz voller Auftragsbücher können Waren nicht mehr fertig gestellt werden, die Produktion wird gedrosselt oder fällt ganz aus und Kunden müssen warten oder mit steigenden Preisen rechnen.
Auf die im Rahmen des B2BEST Barometers gestellte Frage: „Inwiefern sehen Sie die folgenden Aspekte im Bereich Lieferkette bzw. Supply Chain für Ihr Unternehmen aktuell als Herausforderung an?“ ergaben sich die nebenstehenden aktuellen Top-5-Herausforderungen. Für die Zukunft sieht die Prognose der Unternehmen etwas anders aus: Während Lieferausfälle und Warenverfügbarkeit sowohl aktuell als auch in den nächsten zwei Jahren als größte Herausforderung gesehen wurden, wird Corona in Zukunft weniger Relevanz beigemessen.
Zu den besonders betroffenen Wirtschaftszweigen gehörten im April 2022 laut ifo Knappheitsindikator die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten, dicht gefolgt von der Automobilindustrie und den Erzeugern von elektrischen Ausrüstungen.
Vor allem sind es nicht vorhandene Halbleiter für Mikrochips, die die Herstellung vieler Produkte empfindlich beeinträchtigen. Betroffen davon sind nicht nur die IT- und die Automobilbranche. Auch Produzenten von E-Bikes, Spielwaren, medizinischen Geräten, Smartphones, Unterhaltungselektronik oder elektrischen Haushaltsgeräten fehlen diese wichtigen Produktionsbestandteile.
Aber auch fehlendes (Bau)holz sorgt für steigende Bau- und Renovierungskosten sowie höhere Möbelpreise. In der Verpackungsindustrie sind vor allem Papier und Wellpappe Mangelware, was nicht zuletzt auch verpackungsintensive Bereiche wie den Online Handel und die Lebensmittelindustrie in Schwierigkeiten brachte.
Um diesen Herausforderungen entgegenzutreten, müssen sich die Unternehmen ganz neu aufstellen und andere Wege erschließen. Resilienz ist das Gebot der Stunde: Es geht darum, robustere Versorgungsketten zu schaffen, die auch in Krisensituationen funktionieren. Das Thema Lieferketten im B2B gehört zu den Fokusthemen der bereits zuvor genannten Studie „B2BEST Barometer“, die ECC KÖLN und Creditreform quartalsweise durchführt. Hierbei wurden im ersten Quartal 2022 insgesamt 126 Großhändler und Hersteller unter anderem dazu befragt, welche Lieferketten-Probleme sie haben und was sie dagegen tun.
Laut dieser Befragung haben bereits 80 Prozent der befragten Unternehmen Maßnahmen getroffen oder geplant, um den Problemen entgegenzutreten. Jedoch finden 78 Prozent, dass ihr Unternehmen zukünftig dringend weitere Maßnahmen ergreifen muss, um künftige Lieferunterbrechungen zu vermeiden. Die meisten befragten Unternehmen sind der Meinung, dass eine Erweiterung und Modifizierung der Lieferketten der beste Weg ist, um auf Krisen oder unvorhergesehene Ereignisse widerstandsfähig reagieren zu können und eine resiliente Lieferkette zu schaffen.
Zu den umgesetzten Maßnahmen, um Liefersicherheit zu schaffen, gehört laut Studie vor allem die Erschließung von neuen und/oder zusätzlichen Lieferanten, eine größere Bevorratung der Waren und die Verteilung von Lieferanten in mehrere Länder. Mehr als einem Drittel der Unternehmen ist die Transparenz ihrer Versorgungsketten besonders wichtig. Zu den weiteren getroffenen Sicherheitsmaßnahmen gehören die Erhöhung der Bestellmenge, die Verlagerung der Produktion ins eigene Unternehmen (Insourcing) und der Einsatz von Alternativprodukten.
Auf die Frage, welche Maßnahmen als besonders effektiv eingeschätzt werden, um Beeinträchtigungen in der Lieferkette zu reduzieren, nannten die Befragten an erster Stelle, ihre Lieferkette besser zu überwachen. Auch die Lieferketten-Prozesse zu digitalisieren und die Lieferanten in mehrere Länder zu verteilen, wird als erfolgversprechend eingeschätzt, gefolgt von der Erkennung von Lieferverzögerungen mittels Künstlicher Intelligenz (KI), einer digitalisierten Bestandsaufnahme im Warenlager und der Ermittlung von alternativen Transportrouten.
Wichtig ist es also, dass (B2B-)Unternehmen sich aktiv vor Supply-Chain-Problemen schützen. Jetzt heißt es nicht mehr nur: Wie kann ich mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel erreichen? Sondern: Wie schaffe ich es, meine Produktion effektiv zu sichern? Welche Maßnahmen sollte ein Notfallplan beinhalten, damit Lieferschwierigkeiten künftig möglichst vermieden werden können? Wir haben die Top-10-Maßnahmen für Sie zusammengestellt:
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