360-Grad-Blick aus der KI-Fabrik

Creditreform war immer früh dabei, wenn es darum ging, technische Lösungen einzusetzen, um Daten aufzuarbeiten – zum Nutzen von Mitgliedern und Kunden. Nun bietet die Künstliche Intelligenz gänzlich neue Möglichkeiten, Prozesse zu beschleunigen und weitere Services anzubieten.

KI-Fabrik oder englisch Data & AI Factory – der Begriff klingt wie die Verbindung zweier sehr unterschiedlicher Welten. Hier die herkömmliche „Fabrikationsstätte“, in der seit Beginn der Industrialisierung geschraubt, gehämmert, gefeilt oder Maschinen gesteuert werden. Dort die Zukunftstechnologie Künstliche Intelligenz (KI), also die Fähigkeit einer Maschine, menschliche Fähigkeiten wie logisches Denken, Lernen, Planen und Kreativität zu imitieren. „Tatsächlich arbeitet eine AI Factory im übertragenen Sinne wie eine klassische Fabrik: In einem gut abgestimmten Dreiklang aus Rohstoffen, in diesem Fall Daten, sowie Maschinen, gemeint sind hier KI-Tools, und Menschen entstehen Produkte“, erläutert Benjamin Geißler, Head of Data Analytics & AI bei Creditreform. Nur dass diese Produkte keine Autos oder sonstigen greifbaren Güter sind, sondern technische Lösungen, die den geschäftlichen Alltag effizienter machen.

Bei Creditreform entsteht derzeit eine solche Data & AI Factory. Es geht mit großer Geschwindigkeit voran. Um im Bild zu bleiben: Während draußen noch die Wände der Fabrik gemauert und Fenster eingesetzt werden, rattern innen bereits die Maschinen und spucken erste Prototypen aus. „Aktuell beschäftigen wir uns intensiv mit der Entwicklung von KI-basierten Lösungen, die helfen können, die Prozesse im Inkasso zu beschleunigen“, sagt Geißler. Im Kern geht es dabei darum, die täglich zu bewältigende Post-Flut zu kanalisieren, Prozesse zu automatisieren und schneller zu machen. Das Ziel: Zeit und Effizienz gewinnen. Gläubiger sollen mit weniger Aufwand schneller an ihr Geld kommen. Schon Ende dieses Jahres könnte eine erste Testversion laufen.

KI trifft Nachhaltigkeit

Prozesse im Forderungsmanagement weiter zu beschleunigen, ist das eine. Auch kann KI-gestütztes Auswerten von Bilanzen dazu beitragen, Wirtschaftsauskünfte noch schneller und punktgenauer zu gestalten. „Aber im nächsten Schritt möchten wir unseren Kundinnen und Kunden auch zusätzliche innovative Services anbieten“, kündigt der Creditreform-Datenspezialist an. Welche das sein können? „Es ist wie bei den Blütenblättern einer Blume. Jedes Blatt steht für einen Service und unser Ziel ist es, so viele Leistungen anzubieten, dass die wesentlichen Merkmale eines Unternehmens erkennbar sind“, so Geißler. Er kann sich vorstellen, dass Creditreform den aktuellen, vor allem auf Finanzzahlen ausgerichteten Fokus zunächst stärker um das Thema Nachhaltigkeit erweitert – also dank Unterstützung von KI schon bald noch detailliertere Angaben dazu machen kann, inwieweit Unternehmen ihre ökologische und soziale Verantwortung ernstnehmen. Weitere Themen könnten zum Beispiel Cyber Security oder Digitalisierung sein. „Wir müssen uns immer fragen, welche Informationen unsere Kundinnen und Kunden benötigen, um ihre Geschäftspartner besser verstehen und einordnen zu können. Die Vision ist, einen 360-Grad-Blick zu erlangen“, so Geißler.
 

Struktur schafft Stärke

Die Voraussetzungen, um eine Vielzahl weiterer Services liefern zu können, sind gegeben. Creditreform besitzt dank seiner starken Marktstellung und seiner tiefen regionalen Verwurzelung einen riesigen Datenschatz. Allerdings sind diese Daten erst in den wenigsten Fällen zentralisiert. Es gibt eine Vielzahl über die Landkarte verstreuter „Datensilos“, von denen vornehmlich die Verantwortlichen genau wissen, was darin steckt und was man damit machen könnte. Die Herausforderung besteht zunächst darin, die Vielzahl der Daten zusammenzuführen und mit weiteren Informationen anzureichern. „So schaffen wir eine umfangreiche Datengrundlage, mit der wir arbeiten können“, so Geißler. Doch damit sind zahlreiche Herausforderungen verbunden. Ein Stichwort heißt Datenschutz beziehungsweise Datensicherheit. „Wenn wir einen großen Datenpool zusammengetragen haben, heißt das nicht, dass jeder bei Creditreform damit machen kann, was er möchte. Wir müssen zuvor sehr genau klären, wem genau die Daten gehören, und Regeln festlegen, wer was mit den Daten machen darf“, betont der KI-Experte.

Die „Daten“ – das sind zum einen sämtliche von den Unternehmen öffentlich zugänglich gemachten Informationen, etwa im Wege von Geschäfts- oder Zwischenberichten oder über die Website. Zum anderen handelt es sich um „exklusive“, von Creditreform selbst bei den Unternehmen erhobene Informationen. Vor allem diesen Teil des Datenschatzes möchte Creditreform in Zukunft bei besonderen Fragestellungen mit weiteren Recherchen anreichern. „All das müssen wir klug kombinieren und auswerten. Denn am Ende geht es darum, unseren Geschäftspartnern nicht nur bloße Daten und Auskünfte anzubieten, sondern auch komplette Lösungen zu verschiedenen Fragestellungen“, erläutert Geißler. Dazu wird Creditreform das eigene KI- und Datenexperten-Team weiter vergrößern. Denn auch in der Fabrik der neuen Generation können Maschinen nur dann aus Rohstoffen exzellente Produkte formen, wenn sie von qualifizierten Fachkräften angeleitet werden.


Quelle: Magazin "Creditreform"
Text: Stefan Weber
Bildnachweis: Getty Images



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