Lieferkettenprobleme, Rohstoffknappheit und daraus resultierende Rekordinflation - Wie gehen wir damit um?
Der Ukrainekrieg, die Energiepreisentwicklung, der starke Zinsanstieg, die zweistellige Inflationsrate, die hohen Erzeugerpreise sowie die Pandemienachwirkungen (Umsatzeinbußen, Rückzahlung der Fördermittel etc.) beeinflussen aktuell stark unser aller Leben, im Privaten wie im Geschäftlichen.
Dass diese Dinge Einfluss auf unsere Bonitätsbewertung von Unternehmen haben müssen, um Ihre Erwartungen an die hohe Aussagekraft und Zuverlässigkeit unserer Auskünfte und an unsere Aufgabe als Ihr vertrauensvoller Auskunftsdienstleister zu rechtfertigen, versteht sich von selbst.
Die aktuelle Lage in unseren Bewertungen nicht zu berücksichtigen und abzuwarten, kann deshalb keine Lösung für uns sein.
Sehr gerne erläutern wir Ihnen mit den nachfolgenden Informationen, wie Creditreform die oben genannten Einflussfaktoren – insbesondere im Hinblick auf besonders energieintensive Unternehmen – in seiner Auskunftsbewertung berücksichtigt.
Heterogene Gegebenheiten in den Unternehmen
In der genaueren Betrachtung der aktuellen Situation zeigt sich schnell, dass eine pauschale Behandlung aller energieintensiven Unternehmen wenig zielführend ist. Vielmehr sind die heterogenen Gegebenheiten in den Unternehmen individuell zu betrachten:
- Die Branchen sind von den unterschiedlichen Einflussfaktoren sehr heterogen betroffen.
- Eine Beschränkung auf nur energieintensive Branchen ist nicht möglich, da alle Branchen in irgendeiner Form betroffen sind, egal ob Aluminiumhütte, Bäckerei oder Pflegeheim.
- Selbst innerhalb einer Branche gibt es deutliche Unterschiede. Ein Teil der Unternehmen hat bei den Energiepreisen Glück gehabt bzw. Vorsorge getroffen und noch rechtzeitig einen 2-Jahresvertrag mit Preisbindung mit dem Energieversorger abgeschlossen und ist für diese Zeit weniger betroffen. Andere haben das Nachsehen und müssen ggf. sogar darum kämpfen, ab 01.01.23 weiter mit Energie beliefert zu werden.
- Zudem haben die Einen schon in energiesparende Maßnahmen / Einrichtungen investiert und andere arbeiten noch mit Energiefressern.
- Eine weitere Herausforderung ist zu berücksichtigen, ob die von der Regierung beschlossenen Maßnahmen zur Energiepreisbremse bei den Unternehmen greifen oder diese nicht ausreichen, um die Unternehmen vor Problemen zu bewahren.
- Ferner haben wir zu klären, bei welchem Unternehmen der erhebliche Anstieg der Zinsen und / oder hohe, bzw. vollständige Rückzahlungen von Corona-Hilfen zu einem (Finanzierungs-) Problem führt.
Wie Sie sehen, sind die Aspekte ebenso vielfältig wie die Einflussfaktoren. Aufgrund unserer einzigartigen Datengrundlage und unserer dezentralen Analyse-Kompetenz sind wir in der Lage, all diese Herausforderungen und unternehmensspezifischen Besonderheiten in unsere Auskünfte einfließen zu lassen und so ein realistisches Bild der beauskunfteten Unternehmen zu zeigen.
Unser Maßnahmenpaket
Nach sorgfältiger Analyse unserer Datenbank und intensiver Diskussionen unserer Auskunfts-Experten, haben wir hierfür ein pragmatisches Maßnahmenpaket geschnürt.
Eine wichtige Entscheidung vorab:
Eine Veränderung unseres Bewertungsalgorithmus für unseren bewährten Bonitätsindex werden wir nicht vornehmen.
Sowohl in der Bankenkrise, als auch bei Corona kamen anfänglich die Forderungen auf, dies zu tun.
Wir haben dies in beiden Fällen nicht getan und im Nachgang hat sich gezeigt, dass dies auch nicht erforderlich war. Unser Bewertungssystem, gepaart mit dem hohen Know-how unserer Analysten vor Ort, zeigt sich auch in Krisenphasen als sehr stabil und ebenso zuverlässig. Zudem müssen Sie so Ihre Entscheidungs-/Scoringmodelle nicht anpassen.
Was werden wir nun unternehmen, um die erforderlichen Bewertungsänderungen vorzunehmen?
Wir haben bereits damit begonnen, folgende Unternehmen gesondert im Rahmen einer Sonder-Recherche detaillierter zum Umgang mit und zu den Auswirkungen der aktuellen Situation zu befragen und dann individuell zu bewerten:
- Analyse der Unternehmen, die in Ihrer GuV einen Energieaufwand aufweisen, der im Vergleich zu ihrer Branche deutlich abweicht, bzw. deren Cashflow (zu) niedrig ist und die auf Grund dessen Probleme bekommen könnten, wenn sich die Energiepreise mindestens verdoppeln.
- Unternehmen, deren Hauptbranche laut der EU aufgrund ihrer Energieintensität unter den Krisenrahmen fallen
- Unternehmen die in den letzten Monaten deutliche Zahlungsverzüge aufweisen.
Bei der Analyse der Entwicklung von Zahlungsverzügen greifen wir auf unseren führenden und sehr validen Zahlungserfahrungspool DRD (Debitorenregister Deutschland) zu, in dem wir monatlich ca. 8 Mio. Rechnungsbelege aus unterschiedlichen Branchen verarbeiten.
Das Debitorenregister Deutschland beruht auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit. Wer als Creditreform Mitglied seine eigenen Zahlungserfahrungen einspeist, profitiert hiervon branchenübergreifend und erhält darüber hinaus nicht nur Informationen zum konkreten Zahlungsverhalten seiner Kunden bei anderen Lieferanten, sondern auch über durchschnittliche Rechnungsbeträge etc. Bei Interesse an einer Teilnahme sprechen Sie uns gerne an.
Da sich die realwirtschaftlichen Effekte der Energiepreisentwicklung und anderen Einflussfaktoren voraussichtlich erst in den kommenden Monaten richtig entfalten, werden wir die Maßnahmen 2 und 3 künftig monatlich durchführen, um so die Entwicklungen sehr nah zu überwachen.
Haben Sie Fragen?
Sollten Sie weitere Fragen zu unseren Maßnahmen – gerne natürlich auch zu all unseren Leistungen – haben, so sprechen Sie uns herzlich gerne an.
Gerne erreichen Sie uns telefonisch unter 0231 / 5494-64 oder per E-Mail.
Wir sind für Sie da: Creditreform vor Ort
Wir sind für Sie da:
Creditreform vor Ort
Sie haben Fragen zu unseren Produkten und Lösungen? Wir beraten Sie gerne. Finden Sie hier Ihren persönlichen Ansprechpartner.