Fachbeiträge & Neuigkeiten

Hier finden Sie eine Übersicht unserer aktuellsten Veröffentlichungen.

Creditreform Bayreuth

SchuldnerAtlas Oberfranken 2022

In der Region Oberfranken ist die Zahl der überschuldeten Verbraucher zurückgegangen.

Private Verbraucher bauen Schulden ab

In der Region Oberfranken* ist die Zahl der überschuldeten Verbraucher zurückgegangen. Der diesjährige Creditreform SchuldnerAtlas weist zum Stichtag 1. Oktober 2022 für 109.003 erwachsene Einwohner der Region Überschuldungsmerkmale aus. Gegenüber dem Vorjahr (2021: 114.511 Personen) nahm die Zahl der Überschuldungsfälle um 4,8 Prozent ab. Bereits im Vorjahr war es zu einem spürbaren Rückgang (-9,1 Prozent) gekommen. Bundesweit sank die Zahl der Überschuldungsfälle um 4,4 Prozent.

"Während der Coronazeit sind die Verbraucher weniger Zahlungsverpflichtungen eingegangen. Die Sparquote ist deutlich gestiegen. Das wirkt bei heute nach: Die Zahl der überschuldeten Personen nimmt weiter ab“, sagte Philipp Ganzmüller, geschäftsführender Gesellschafter von Creditreform in Bayreuth. Viele Konsumenten seien erst gar nicht in Überschuldungsprozesse geraten. Auch würden die Verbraucher bei den derzeit hohen Energiepreisen Konsumausgaben zurückstellen und Vorsicht walten lassen.

Der Creditreform SchuldnerAtlas definiert private Überschuldung als einen Zustand, in dem die Einnahmen einer Person nicht mehr ausreichen, um dauerhaft den finanziellen Verpflichtungen nachkommen zu können.

Rückgänge in allen Landkreisen

Die Schuldnerquote, die sich aus der Zahl der überschuldeten Personen im Verhältnis zur Zahl der Einwohner ergibt, liegt in Oberfranken bei 7,36 Prozent und damit deutlich unter dem Bundesdurchschnitt (Schuldnerquote: 8,48 Prozent). Im Vorjahr (2021) betrug die Schuldnerquote in der Region Oberfranken 7,68 Prozent.

In allen Landkreisen und kreisfreien Städten der Region hat sich die Überschuldungssituation der privaten Haushalte entspannt. Deutlich gesunken ist die Überschuldungsquote dabei in den Landkreisen Coburg (-0,49 Prozentpunkte) und Hildburghausen (-0,48 Prozentpunkte).

Mit einer Schuldnerquote von 4,84 Prozent weist der Landkreis Forchheim die geringste Überschuldungsintensität auf. In der Stadt Hof ist die Überschuldungsquote der Verbraucher weiterhin am höchsten (13,38 Prozent).

Überschuldung bei jungen Erwachsenen gesunken

In der Region Oberfranken sind 8,65 Prozent der erwachsenen Männer überschuldet. Bei den Frauen weisen 5,57 Prozent Überschuldungsmerkmale auf. Zwischen Männern und Frauen lassen sich damit weiterhin große Unterschiede in der Schuldnerbetroffenheit feststellen. So gelten Männer bei Finanzentscheidungen als risikofreudiger. Gleichzeitig waren für beide Geschlechter rückläufige Schuldnerquoten zu verzeichnen (Männer: -0,48 Prozentpunkte; Frauen: -0,25 Prozentpunkte).

In der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen sind 11,64 Prozent als überschuldet anzusehen. Damit weist diese Altersgruppe die höchste Überschuldungsquote auf. Es folgt die Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen mit einer Schuldnerquote von 11,57 Prozent). Diese Altersklasse verzeichnet gegen den Trend einen Anstieg der Betroffenheit. Von den jungen Erwachsenen unter 30 Jahren weisen aktuell 6,41 Prozent Überschuldungsmerkmale auf (Vorjahr: 6,55 Prozent). Weiterhin gering ist die Überschuldung der Senioren ab 70 Jahre (Schuldnerquote: 2,21 Prozent).

Energiekrise: Überschuldungsrisiken steigen

Im Jahr 2022 hat sich die Zahl der Verbraucher mit harten Überschuldungsmerkmalen (gerichtliche Negativ-merkmale) nochmals verringert (-6,3 Prozent). 64.638 Personen in der Region Oberfranken sind aktuell von harter Überschuldung betroffen. Nur um 2,6 Prozent nahm die Zahl der weichen Überschuldungsfälle ab. Zum Stand Anfang Oktober 2022 wiesen demnach 44.365 überschuldete Personen eine niedrige Überschuldungsintensität auf.

"Alle Vorzeichen sprechen derzeit für eine Verschlechterung der Überschuldungslage der privaten Haushalte in den kommenden Monaten“, warnt Creditreform-Geschäftsführer Philipp Ganzmüller. Die Energiepreise seien explodiert, viele Verbraucher seien an der Grenze ihrer finanziellen Möglichkeiten. Falls sich die Energiekrise weiter zuspitze und die drohende Rezession auf den Arbeitsmarkt durchschlage, werde die Zahl der Überschuldungsfälle im kommenden Jahr sicher wieder steigen.


*Landkreise Bayreuth, Forchheim, Wunsiedel i. Fichtelgebirge, Kulmbach, Tirschenreuth, Kronach, Lichtenfels und kreisfreie Stadt Bayreuth, Stadt und Landkreis Coburg, Stadt und Landkreis Hof, sowie die Landkreise Vogtlandkreis, Sonneberg, Hildburghausen, Suhl, Schmalkalden-Meiningen und weiteren Landkreisen bzw.- teilen.



Pressekontakt Regional

Marketing 

Tel.: +49 9217593080
marketing@muenchen.creditreform.de

Pressekontakt

Patrik-Ludwig Hantzsch
Pressesprecher
Leiter Wirtschaftsforschung

Tel.: +49 (0) 21 31 / 109-172
p.hantzsch@verband.creditreform.de
Twitter: @PtrkLdwg

KontaktKontakt