Creditreform Dresden

Personalmangel und Lieferengpässe bremsen den sächsischen Mittelstand

85% der Handelsbetriebe haben Schwierigkeiten in der Lieferkette

Lieferengpässe und Preisschwankungen bedrohen die Konjunkturerholung nach dem massiven Einbruch durch COVID. Von den zunächst erwarteten hohen Wachstumsraten sind die Forschungsinstitute mittlerweile abgerückt. Auch der Mittelstand in Sachsen ist zunehmend von den Auswirkungen betroffen. Insgesamt sind 45 Prozent der Befragten durch Lieferschwierigkeiten beeinträchtigt. Die Folgen für die Unternehmen: Vorrangig können Leistungen nicht wie geplant ausgeführt oder Produkte nicht hergestellt werden. Außerdem drücken die steigenden Preise für Rohstoffe und Vorprodukte massiv auf die Margen.

Stärkster Preisanstieg seit 47 Jahren im Großhandel

Die Verkaufspreise im deutschen Großhandel sind im September so stark gestiegen wie seit 47 Jahren nicht mehr (Handelsblatt 12.10.2021, https://bit.ly/3G48gbI). Sie lagen um 13 Prozent über Vorjahr. Damit drohen erhebliche Bremseffekte für die Konjunktur

Automatisierung Digitalisierung als Mittel gegen den Fachkräftemangel nur bedingt tauglich

Zu einem weiteren Hemmnis für den Wirtschaftsaufschwung entwickelt sich der Fachkräftemangel. Nur wenige Unternehmen in Sachsen (15 Prozent der Befragten) spüren derzeit keinen Einfluss.

Dagegen sind schon jetzt die Folgen des Fachkräftemangels für den hiesigen Mittelstand sichtbar: Die Mehrzahl der Unternehmen (53 Prozent) kann Aufträge nicht umsetzen und verliert Umsatz. Dies ist besonders bitter, weil sich die Auftragseingänge bereits seit einigen Monaten über Vorcovid-Niveau befinden. Lieferzeiten von 6-10 Monaten im Kfz-Handel sind keine Seltenheit mehr. Zu einer wichtigen Stellschraube, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, zählt der Mittelstand die eigene Ausbildung von Nachwuchskräften (38 Prozent der Befragten). Nur zum Teil sehen die Unternehmen auch die Möglichkeit der Automatisierung bzw. Digitalisierung (9 Prozent der Befragten). Gleichwohl plant fast jeder zweite Mittelständler (46 Prozent) derzeit Investitionen in den Digitalen Wandel. Damit erhöht sich auch der Weiterbildungsbedarf der Mitarbeiter.

Der Facharbeitermangel hat sich mittlerweile zu einem grundlegenden Arbeitskräftemangel entwickelt. So werden nicht nur hochqualifizierte IT-Spezialisten vergeblich gesucht. Für Service-Kräfte werden sogar Kopfprämien gezahlt. Zwei Ruhetage sind in Restaurants keine Seltenheit mehr.

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Dresden, 20. Oktober 2021